zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Weltweit größter Internet-Anbieter entstanden

DULLES (zep).America Online, der größte Internet-Anbieter der Welt, übernimmt endgültig die Softwareschmiede Netscape für Aktien im Wert von 4,21 Mrd.

DULLES (zep).America Online, der größte Internet-Anbieter der Welt, übernimmt endgültig die Softwareschmiede Netscape für Aktien im Wert von 4,21 Mrd.Dollar.Dies gaben beide amerikanischen Firmen gestern vor Handelsbeginn an der New Yorker Börse bekannt, nachdem sie sich am Montag mit dem Computerkonzern Sun Microsystems, dem dritten Beteiligten, über eine enge Kooperation geeinigt hatten.

Der Handel könnte weitreichende Folgen für die Zukunft des Internet haben, denn das Firmentrio kontrolliert wesentliche Teile des World Wide Web.AOL verfügt mit knapp 15 Millionen Abonnenten und einer der populärsten Internet-Seiten schon heute die größte Kundenbasis in der Online-Welt.Zusammen mit den rund 16 Millionen Besuchern pro Monat auf Netscapes Portalseite Netcenter, das zunächst selbständig fortgeführt werden soll, spielt AOL als größtes Medienunternehmen des Internet in einer Klasse für sich.Es erreicht laut Angaben von Marktforschern 70 Prozent aller Online-Nutzer und ist mit einem Schlag der größte Marktplatz für den elektronischen Handel.

Die Firma aus Dulles im Bundesstaat Virginia bekommt mit Netscapes Browser Navigator und seinen Programmierern außerdem die Technologie, mit der die meisten Computer-Nutzer durchs Web surfen.Andere Online-Anbieter, vor allem neue Kabelfirmen oder Internet-Fernsehgesellschaften, werden darum zukünftig nicht mehr an AOL als Softwareentwickler für das World Wide Web vorbeikommen.

Der schwierigste Teil des Geschäfts war offensichtlich der Kooperationsvertrag mit Sun, einem Hersteller von besonders leistungsfähigen Computern und von Software.Nach Berichten verpflichtete sich AOL, Rechner im Wert von 300 Millionen Dollar bei Sun zu kaufen.Im Gegenzug wird Sun Internet-Software für den elektronischen Handel von Netscape übernehmen und vermarkten.Langfristig wollen der Computerbauer und AOL gemeinsam neue billige Zugangsgeräte für das Internet entwickeln, die ohne das Betriebssystem Windows von Microsoft auskommen und mit denen Fernsehprogramme empfangen werden können.Dieses Projekt könnte der bislang gefährlichste Angriff auf die Firma von Bill Gates werden.Microsoft begründete die Firmenfusion damit, daß sie beweise, daß man kein unangreifbares Monopol besitze.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false