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Wirtschaft: Weniger Arbeit

Die Zahl der Erwerbstätigen nimmt in Deutschland weiter ab

Der Beschäftigungsabbau in Deutschland hat im Frühjahr einen neuen Spitzenwert erreicht. Im zweiten Quartal sank die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent auf 38,1 Millionen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mit. Von April bis Juni wurden 646 000 Arbeitsplätze gestrichen. Das sei der höchste Beschäftigungsabbau in einem zweiten Quartal seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990, so das Statistikamt. Die positiven Effekte der Frühjahrsbelebung seien ausgeblieben.

Von dem Personalabbau war vor allem das produzierende Gewerbe betroffen. Von April bis Juni fielen hier 267 000 Arbeitsplätze weg, was einem Rückgang von 3,2 Prozent entspricht. Im Handel, im Gastgewerbe, im Verkehr und bei anderen Dienstleistern sank die Zahl der Erwerbstätigen um 211 000 oder 0,8 Prozent. Die Unternehmen leiden in diesen Branchen immer noch unter der Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Im Baugewerbe ging der Stellenabbau auf hohem Niveau weiter. Ende Juni gab es am Bau 149 000 oder 6,1 Prozent Erwerbstätige weniger als ein Jahr zuvor. Grund hierfür ist ein bereits seit Mitte der 90er Jahre andauernder Strukturwandel der Branche. Etwas moderater fiel der Rückgang in der Land und Forstwirtschaft aus. Hier arbeiteten 19 000 Beschäftigte weniger (minus zwei Prozent).

Der Rückgang der Erwerbstätigkeit traf besonders die angestellten Arbeitnehmer. Ihre Zahl nahm im Vergleich zum Vorjahresquartal um zwei Prozent auf knapp 34 Millionen ab. Dagegen stieg die Zahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen um 0,9 Prozent auf 4,1 Millionen. Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden verringerte sich pro Erwerbstätigem um 0,6 Prozent auf 344 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen ging um 2,3 Prozent auf 13,1 Milliarden Stunden zurück. dpa

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