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Wirtschaft: Weniger Geld als vor zehn Jahren Einkommen sinken real um vier Prozent

Berlin - Zumindest unter dem Gesichtspunkt des Einkommens können die meisten Arbeitnehmer das erste Jahrzehnt in diesem Jahrhundert vergessen. Denn die durchschnittlichen Bruttoverdienste fielen in den zehn Jahren real, also nach Abzug der Preissteigerungsrate, um vier Prozent.

Berlin - Zumindest unter dem Gesichtspunkt des Einkommens können die meisten Arbeitnehmer das erste Jahrzehnt in diesem Jahrhundert vergessen. Denn die durchschnittlichen Bruttoverdienste fielen in den zehn Jahren real, also nach Abzug der Preissteigerungsrate, um vier Prozent. „Die Löhne und Gehälter in Deutschland sind zwischen 2000 und 2010 weit hinter den Gewinn- und Kapitaleinkommen zurückgeblieben“, resümierte das WSI-Institut der Hans-Böckler-Stiftung seine jüngste Analyse der Einkommensentwicklung. Danach mussten die Beschäftigten sieben Mal – und zwar 2001 und in den sechs Jahren zwischen 2004 und 2009 – Reallohnverluste hinnehmen. Im Aufschwungjahr 2010 gab es dagegen mehr zum Ausgeben.

Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, legten die Reallöhne von Vollzeitbeschäftigten 2010 um 1,4 Prozent zu, nachdem es 2009 noch einen Rückgang um 0,4 Prozent gegeben hatte. Der statistische Arbeitnehmer in Vollzeit kam im vergangenen Jahr auf ein Einkommen von 42 535 Euro – das waren 2,6 Prozent mehr als 2009. Und da die Preise im vergangenen Jahr nur um insgesamt 1,1 Prozent stiegen, konnten sich die Beschäftigten über einen Zuwachs an Kaufkraft freuen.

Für Selbstständige und Vermögende gilt das indes schon länger. „Die Unternehmens- und Vermögenseinkommen, die zwischen 2000 und 2010 um nominal 45 Prozent zulegten, entwickelten sich fast dreimal so stark wie die Arbeitnehmerentgelte“, hat das gewerkschaftsnahe WSI ermittelt. Die Nominaleinkommen der Arbeitnehmer seien in dem Zehn-Jahres-Zeitraum nämlich nur um 16 Prozent gestiegen. alf

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