zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Wer will was?

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Am 27. Januar teilte der weltgrößte Stahlkonzern Mittal mit, die Nummer zwei der Branche, Arcelor , übernehmen zu wollen.

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Am 27. Januar teilte der weltgrößte Stahlkonzern Mittal mit, die Nummer zwei der Branche, Arcelor , übernehmen zu wollen. Mittal gehört dem indischen Milliardär Lakshmi Mittal ; Arcelor ist ein französisch-luxemburgisches Gemeinschaftsunternehmen, zu dem auch die brandenburgische Eko Stahl gehört. Wenn beide Unternehmen zusammengingen, entstünde ein Megakonzern mit 69 Milliarden Euro Umsatz, 320 000 Mitarbeitern und einem Weltmarktanteil bei Stahl von zehn Prozent. Der nächstgrößere Anbieter Nippon würde erst mit deutlichem Abstand folgen (siehe Grafik).

Allerdings versucht Arcelor, die als feindlich eingestufte Übernahme abzuwehren. Die Europäer drängen deshalb ihrerseits auf ein Zusammengehen mit dem größten russischen Stahlkonzern

Severstal . Während Mittal 38 Euro je Arcelor-Aktie zahlen möchte, bietet Severstal-Chef Alexej Mordaschow 44 Euro. Trotzdem ist ein Teil der Arcelor- Aktionäre mit der von Vorstandschef Guy Dollé favorisierten russischen Lösung nicht einverstanden. Sie erhoffen sich größere Synergieeffekte bei einer Fusion mit den Indern. Derzeit führen die Vorstände von Arcelor und Mittal noch Gespräche. Lakshmi Mittal sprach am Freitag von einem „befriedigenden Verlauf“.

Mit von der Partie ist im Fusionspoker auch das deutsche Unternehmen Thyssen-Krupp : Die Düsseldorfer würden gerne den kanadischen Hersteller Dofasco übernehmen. Noch befindet sich das Unternehmen im Besitz von Arcelor. Bei einer Fusion mit Mittal müsste Dofasco jedoch aus kartellrechtlichen Gründen wieder abgegeben werden – dann kämen die Deutschen wohl zum Zuge. awm

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false