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Werbeaktion: BMW mahnt Mitarbeiter zur Markentreue

Auf der Suche nach Kunden ist BMW auf eine neue Käuferschicht gestoßen: die Arbeitnehmer im eigenen Haus.

"Sie arbeiten gerne bei uns. Sie wissen Ihren Arbeitsplatz und Ihr Einkommen zu schätzen. Aber Sie fahren ein Fahrzeug der Konkurrenz", mussten BMW-Mitarbeiter lesen, wenn sie in den vergangenen Wochen nach getaner Arbeit in den Werken Berlin, Dingolfing, Regensburg, München oder Leipzig in die Parkhäuser kamen. Hier steckten Karten mit besagtem Text an den Windschutzscheiben von Produkten, die nicht aus dem Hause BMW stammen. Große Familienautos ausgenommen.

Jeder Beschäftigte soll als Markenbotschafter auftreten, erklärte ein Sprecher des Konzerns die Idee hinter der Werbeaktion. "Die Kaufentscheidung ist natürlich völlig frei." Rund 7000 Karten seien verteilt worden, bei rund 73.000 Mitarbeitern in Deutschland. Einige Beschäftigte hätten daraufhin den Konzernvertrieb kontaktiert, konkrete Vertragsabschlüsse habe es aber noch nicht gegeben.

Bei dem Münchner Konzern mit den Marken BMW, Mini und Rolls-Royce war der Absatz in den ersten fünf Monaten 2009 um 21 Prozent eingebrochen.

Bei der IG Metall stieß die gemeinsame Aktion von Vertriebsvorstand Ian Robertson, Personalchef Harald Krüger und Gesamtbetriebsratsvorsitzendem Manfred Schoch auf Kritik. Der bayerische Gewerkschaftschef Werner Neugebauer sagte der Bild-Zeitung: "Es kann nicht sein, dass Job und Existenz eines Arbeitnehmers davon abhängig sind, welches Produkt er kauft."

ZEIT ONLINE, sp, Reuters

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