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Geschmacksache. Burger sind nicht jedermanns Sache. Unabhängig davon gehören sie nicht zu den gesündesten Lebensmitteln.

© dpa

Werbeboykott: Disney verzichtet auf den Big Mac

Wer den ganzen Tag vor dem Fernseher verbringt, soll wenigstens gesund essen. Das hat sich der Unterhaltungskonzern Disney überlegt - und verbannt Süßes und Fettiges aus dem Programm.

Angesichts der zunehmenden Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen in den USA will der Disney-Konzern auf seinen Fernsehsendern und Webseiten künftig keine Werbung mehr für ungesundes Essen zeigen. Ab 2015 dürften nur noch Lebensmittel und Getränke auf den Kanälen des Konzerns beworben werden, die bestimmte Nährwert-Standards erfüllten, erklärte Disney am Dienstag.

Der Verzehr von Obst und Gemüse solle gefördert werden, für kalorienreiche Lebensmittel wie Schokoriegel, Chips oder Burger werde dagegen ein Werbebann verhängt, hieß es weiter. Die Nährwert-Richtlinien seien mit den landesweit gültigen Standards abgestimmt und zielten neben gesünderem Essen auf die Reduzierung von gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker. Danach müssen zum Beispiel Frühstücks-Flakes oder -Müsli weniger als zehn Gramm Zucker pro Portion enthalten.

Die Regeln gelten für die Sender Disney Channel, Disney XD, Disney Junior, Radio Disney sowie die Kinder-Webseiten des Konzerns. Betroffen sind auch die Comic-Sendungen, die samstagsmorgens auf den zu Disney gehörenden ABC-Sendern gezeigt werden.

Bislang sind die Hersteller von Schokoriegeln, Kartoffelchips und Fertignahrung ein wichtiger Werbekunde von Disney. Künftig müssen sie auch auf Mickey und Donald auf ihren Verpackungen oder Werbepostern verzichten.

Stattdessen plant Disney einen „Mickey Check“: eine Lebensmittel-Kennzeichnung, die Familien dabei helfen soll, in den Geschäften und Freizeitparks des Konzerns gesundes Essen zu finden. Dieses Label soll bereits bis Ende 2012 eingeführt werden und auch gesunde Rezepte auf den Webseiten disney.com und family.com auszeichnen.

Präsidentengattin Michelle Obama lobte den Vorstoß von Disney als wichtigen Beitrag „für die Gesundheit unserer Kinder“. Die First Lady, die sich dem Kampf gegen die Fettleibigkeit verschrieben hat, hofft, dass andere Unternehmen dem Beispiel folgen.

In den USA sind 36 Prozent der Menschen fettleibig. Bei den Kindern ist der Wert halb so hoch. Die Zahl hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdreifacht. (AFP/dpa)

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