Wirtschaft: Werbung statt Messe
Von Flora Wisdorff Wenn sich Mitte März die Reiseveranstalter wieder auf dem Berliner Messegelände tummeln, dann sind die Großen wieder einmal nicht dabei. In diesem Jahr hat auch die deutsche Nummer zwei der Branche, Thomas Cook, die Teilnahme an der Internationalen Tourismusbörse (ITB) abgesagt – Rewe, FTI und Alltours kamen auch schon 2003 nicht mehr nach Berlin.
Von Flora Wisdorff
Wenn sich Mitte März die Reiseveranstalter wieder auf dem Berliner Messegelände tummeln, dann sind die Großen wieder einmal nicht dabei. In diesem Jahr hat auch die deutsche Nummer zwei der Branche, Thomas Cook, die Teilnahme an der Internationalen Tourismusbörse (ITB) abgesagt – Rewe, FTI und Alltours kamen auch schon 2003 nicht mehr nach Berlin. Die Tui ist zwar da – aber TuiChef Frenzel sitzt schließlich auch im Aufsichtsrat der Berliner Messe.
Macht das der Messe Sorgen? Nein. Messechef Christian Göke ist und bleibt optimistisch. Sollte es der Messe Sorgen machen? Ja. Denn die Konzerne fehlen nicht nur, weil sie im Augenblick kein Geld für einen Messestand übrig haben. Das stimmt zwar auch – denn wegen des Terrors und der schlechten Wirtschaftslage bleiben viele Menschen lieber zu Hause, anstatt auf Reisen zu gehen. Die schwindenden Reisebuchungen bereiten den Konzernen große finanzielle Probleme, und ein Stand auf der ITB ist teuer. Dennoch darf die Messe nicht darauf hoffen, dass Thomas Cook und Co sofort wieder in Berlin auftauchen, sobald die Konjunktur anzieht. Denn die Reisekonzerne haben ihre Zielgruppe neu bestimmt. Kleine und mittelständische Reisebüros sind die Fachbesucher, die die Messe bisher attraktiv machten. Mit denen aber wollen die großen Konzerne nicht mehr soviel zu schaffen haben. Sie wollen die Provisionen sparen und die Urlauber lieber direkt ansprechen. Dazu brauchen sie keine Internationale Tourismusbörse, denn das können sie mit Werbung besser – oder auf einer der vielen, günstigeren Regionalmessen.
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