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Wirtschaft: „Werbung wird schwarz-rot-gold bleiben“

Herr Liehr, Sie haben die Kampagne für Deutschlands WM-Bewerbung mitentwickelt. Was ist von Ihren Ideen übrig geblieben?

Herr Liehr, Sie haben die Kampagne für Deutschlands WM-Bewerbung mitentwickelt. Was ist von Ihren Ideen übrig geblieben?

Es ist unglaublich, was daraus geworden ist. Wir wollten zeigen, wie freundlich Deutschland ist. Im Mittelpunkt der Kampagne stand das Fest, das die ganze Welt bei einer WM feiert. Dieses Motto einer „Weltparty“ haben die Menschen in die Tat umgesetzt.

Als Sie damals vor der Aufgabe standen, Werbung für Deutschland zu machen, war vom „neuen Patriotismus“ noch keine Rede. Wie ging man als Werber mit der – teils negativ besetzten – Marke „Deutschland“ um?

Die Ausgangssituation war schwierig. Gerade hatte sich Berlin erfolglos für Olympia beworben – die Bevölkerung hatte kaum hinter der Idee gestanden. Auch vor der WM gab es Debatten, ob ein solches Großereignis etwa zu Steuererhöhungen führen könnte. Wir mussten also vor allem die Deutschen selbst begeistern – und das hat geklappt.

Was kann man daraus heute lernen?

Dass wir mehr Mut zu Emotionen haben sollten. Ich glaube, es würde keine negativen Diskussionen mehr vor einer Olympia-Bewerbung geben. Inzwischen ist auch nicht mehr Geiz geil, sondern zum Beispiel Schwarz-Rot-Gold.

Wird sich also auch die deutsche Werbung nach der WM verändern?

Sicherlich werden die Farben Schwarz-Rot-Gold in Zukunft verstärkt als Werbeelement eingesetzt.

Die Fragen stellte Dagny Lüdemann

Andreas Liehr (38) entwickelte die Kampagne für Deutschlands WM-Bewerbung mit. Die zuständige Werbeagentur D’Arcy gibt es unter diesem Namen nicht mehr.

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