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Wirtschaft: Werfen Sie Ballast ab

Die meisten Kunden haben zu viele Policen. Dabei reichen vier: Kranken-, Haftpflicht-, Auto- und Berufsunfähigkeitsversicherungen

DER VERSICHERUNGSCHECK: WELCHE POLICEN SIE WIRKLICH BRAUCHEN

Rund 1550 Euro zahlt jeder Deutsche jährlich allein für seine Versicherungen. Dennoch sind viele Menschen schlecht versichert. Sie haben unnötige oder zu teure Policen, dafür fehlen wichtige Verträge. Beispiel: Viele Kunden haben sich eine teure Unfallversicherung aufschwatzen lassen, besitzen aber keine Berufsunfähigkeitspolice. Konsequenz: Wer durch Krankheit oder Unfall seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, steht vor dem Nichts. Das gilt besonders für junge Leute. Denn die staatliche Invaliditätsrente ist für alle Menschen, die nach 1961 geboren sind, gestrichen worden (siehe Interview).

„Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist existenznotwendig“, sagt Frank Braun, Geschäftsführer des Bundes der Versicherten (BdV). Existenznotwendig sind nach Meinung der Stiftung Warentest dagegen drei andere Versicherungen: die Krankenversicherung, die private Haftpflichtversicherung und die Kfz-Haftpflicht. „Diese Policen decken die wichtigsten Risiken ab“, heißt es im aktuellen Versicherungscheck der Stiftung (Finanztest 6/2003). Allerdings kann sich der Bedarf – je nach Lebenssituation – verändern. Singles brauchen andere Policen als Familien, Hausbesitzer andere Versicherungen als Mieter (siehe Kästen). Das Ziel: Man sollte so versichert sein, dass ein Unglück nicht zum finanziellen Ruin führt.

Beispiel Privat-Haftpflicht: Wer Schäden verursacht, haftet dafür mit seinem gesamten Vermögen. Das kann zu einem finanziellen Desaster führen. Daher ist die Haftpflichtpolice ein Muss. Versichern sollte man eine Schadenssumme von mindestens drei Millionen Euro pauschal für Personen- und Sachschäden. Das kostet zwischen 50 und 150 Euro im Jahr. Günstigster Anbieter: der Direktversicherer WGV.

Beispiel Krankenversicherung: Für Angestellte ist sie gesetzlich vorgeschrieben. Aber sinnvoll ist sie für jeden, denn sonst müsste man jede Arzt- oder Krankenhausrechnung aus der eigenen Tasche zahlen. Ein unkalkulierbares Risiko. Die Beitragsunterschiede unter den Kassen sind enorm. Der billigste Anbieter ist die Taunus BKK mit 11,9 Prozent, der teuerste die Betriebskrankenkasse Berlin mit 15,7 Prozent. Große Preisunterschiede gibt es auch bei der ebenfalls gesetzlich vorgeschriebenen Kfz-Haftpflichtversicherung. Die Beitragsunterschiede betragen hier einige Hundert Euro. Günstigster Anbieter auch hier: die WGV.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen bietet gegen eine Gebühr von 20 Euro einen persönlichen „Versicherungscheck“. Informationen unter www.vzbv.de

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