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Werksstilllegungen: Finanzkrise lähmt Frankreichs Autoindustrie

Die weltweite Finanzkrise und sinkende Verkaufszahlen zwingen die französischen Autobauer zu drastischen Einschnitten. Renault legt kommende Woche mehrere Werke vorübergehend still. Hauptkonkurrent Peugeot Citroën will seine Produktion im vierten Quartal deutlich zurückfahren.

Betroffen seien fünf Fertigungsstätten in Frankreich sowie drei Werke in Russland, Slowenien und der Türkei. Während die ausländischen Fabriken bis zu vier Tage geschlossen würden, stehe die Produktion in zwei heimischen Werken zwei Wochen lang still. Der Autobauer PSA Peugeot Citroën kündigte an, seine Fertigung im letzten Quartal um knapp ein Drittel zu drosseln und auf Kurzarbeit umzustellen.

Renault begründete die vorübergehende Schließung mit dem Einbruch der Märkte und erklärte, die Produktion müsse gekürzt werden, damit sich die Lage des Unternehmens nicht allzu sehr verschlechtere. Ein Gewerkschaftsvertreter hatte zuvor gesagt, der Konzern lege ab kommender Woche "quasi alle" französischen Werke für "ein oder zwei Wochen oder sogar länger" still.

Peugeot Citroën setzt auf Kurzarbeit

In Sandouville in der Normandie, wo unlängst bis Jahresende auf Kurzarbeit umgestellt worden war, blockierten Arbeiter am Morgen aus Protest die Zufahrt zum Renault-Werk. Renault hatte unlängst angekündigt, 6000 Stellen in Europa zu streichen, davon 4900 im Stammland Frankreich.

PSA Peugeot Citroën erklärte, sein Absatz werde dieses Jahr um etwa 3,5 Prozent einbrechen, nachdem das Unternehmen ursprünglich mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet hatte. Um Peugeot Citroën für kommendes Jahr zu stärken, seien jetzt "massive Produktionskürzungen" nötig, erklärte Firmenchef Christian Streiff.

Bis Jahresende wird der Autobauer seine gesamten Werke in Europa auf Kurzarbeit umstellen, wie es hieß. Der Konzern rechnet mit schweren Einbußen für die Automobilbranche in Westeuropa: Im letzten Quartal werde der Absatz um etwa 17 Prozent einbrechen, so dass für das gesamte Jahr 2008 mit einem branchenweiten Rückgang von 8 Prozent zu rechnen sei. (iba/AFP)

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