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Wirtschaft: Wertpapiergeschäfte: Sparkassen kaufen den Online-Broker Pulsiv

Früher als erwartet steigen die Sparkassen jetzt mit einem eigenen Online-Broker in das Wertpapiergeschäft ein. Für einen vermutlich dreistelligen Millionenbetrag werden sie zum 1.

Früher als erwartet steigen die Sparkassen jetzt mit einem eigenen Online-Broker in das Wertpapiergeschäft ein. Für einen vermutlich dreistelligen Millionenbetrag werden sie zum 1. April die Pulsiv AG in Duisburg übernehmen, die bisher mehrheitlich von der Düsseldorfer Privatbank HSBC Trinkaus & Burkhardt gehalten wurden. Mitte 2005 soll der Online-Broker erstmals schwarze Zahlen schreiben, wie Dietrich Hoppenstedt, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Montag in Frankfurt sagte. Der baden-württembergische Sparkassenverband wird sich an Pulsiv nicht beteiligen.

"Wir wollen aus einem Nischenspieler einen Marktführer machen", umreißt DSGV-Präsident Hoppenstedt das ehrgeizige Ziel der Sparkassen. Der bisher wenig bekannte Online-Broker wurde im April 2000 von Trinkaus gemeinsam mit der Versicherung HUK, der Heyde AG und der Lang & Schwarz Wertpapierhandel AG aus der Taufe gehoben. Mittlerweile zählt Pulsiv rund 20 000 Kunden, hat aber die angestrebten ehrgeizigen Ziele nicht erreicht. Dass auch die Sparkassen wie Trinkaus zu spät dran sind, glaubt der Sparkassenpräsident nicht. Jedes Jahr soll Pulsiv 100 000 neue Kunden gewinnen. Hoppenstedt sieht auch kein Problem darin, dass einzelne große Sparkassen bereits selbst ins Online-Brokerage eingestiegen sind. Pulsiv sei dazu eine Ergänzung. "Damit wollen wir besonders diejenigen Kunden ansprechen, die ein reines Online-Angebot suchen", sagt Hoppenstedt. Auch Karl-Joachim Dreyer, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse hält das Nebeneinander nicht für problematisch: "Ich gebe, sofern es sich überhaupt nicht vermeiden lässt, lieber einen Kunden an einen Online- Broker der eigenen Gruppe ab, als ihn an einen Wettbewerber zu verlieren." Bis zum Juli soll das Angebot von Pulsiv auf die Bedürfnisse der Sparkassen eingestellt werden. Dann soll auch der endgültige Name feststehen, in dem in jedem Fall das Sparkassen-S verankert wird.

Der Online-Broker wird zunächst zu 90 Prozent von sechs großen Sparkassen, unter anderem der Hamburger Sparkasse und der Stadtsparkasse Köln übernommen. Trinkaus bleibt vorerst bis 2002 beteiligt und wird sich um die Abwicklung der Wertpapiergeschäfte von Pulsiv kümmern. In einem zweiten Schritt werden die Anteile auf eine neue Beteiligungsgesellschaft der Sparkassen übertragen.

ro

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