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Wirtschaft: Westdeutsche Landesbank: WestLB wird teilprivatisiert

Die Westdeutsche Landesbank (WestLB) wird nach Informationen der "Wirtschaftswoche" in drei Teile zerlegt und teilweise privatisiert. Den genauen Fahrplan für die Zerschlagung der größten öffentlich-rechtlichen Geschäftsbank Deutschlands werde der Gesellschafterkreis in der kommenden Woche ausarbeiten, meldete das Magazin am Mittwoch unter Berufung auf Kreise der so genannten Gewährsträger.

Die Westdeutsche Landesbank (WestLB) wird nach Informationen der "Wirtschaftswoche" in drei Teile zerlegt und teilweise privatisiert. Den genauen Fahrplan für die Zerschlagung der größten öffentlich-rechtlichen Geschäftsbank Deutschlands werde der Gesellschafterkreis in der kommenden Woche ausarbeiten, meldete das Magazin am Mittwoch unter Berufung auf Kreise der so genannten Gewährsträger. In den kommenden beiden Jahren soll demzufolge zunächst das kommerzielle Bankgeschäft um Kredite, Investmentbanking und Industriebeteiligungen ausgegliedert und an die Börse gebracht werden. Die Funktionen als nordrhein-westfälische Landesbank und als Girozentrale für die Sparkassen im bevölkerungsreichsten Bundesland sollen demnach im Besitz des Landes sowie der Sparkassen- und Landschaftsverbände verbleiben.

Am Vortag hatte WestLB-Sprecher Michael Wilde betont, das viertgrößte deutsche Geldhaus überprüfe derzeit im Zusammenhang mit den Entwicklungen bei der Europäischen Union seine strategische Position. Einzelheiten wollte Wilde nicht nennen. Die Bank befindet sich in einem lang anhaltenden Beihilfen-Streit mit der Brüsseler Kommission. Im vergangenen Jahr war ihr die Rückzahlung von 808 Millionen Euro Beihilfen vom Land NRW auferlegt worden. Das rot-grün regierte Nordrhein-Westfalen hält 43 Prozent an der WestLB; durch die Mehrheit in den Kommunen des Landes verfügt aber die CDU über den größeren Einfluss. Die Christdemokraten hatten in der vergangenen Woche eine Aufteilung der WestLB vorgeschlagen.

Als weitere große Veränderung bei der WestLB steht mit der Nachfolge des bisherigen Chefs Friedel Neuber an, sein Vertrag läuft Mitte kommenden Jahres aus. "Das wird erst geregelt, wenn die Struktur klar ist", sagte jemand, der dabei eine führende Rolle spielt, dem Tagesspiegel. Intern hat man sich schon verschiedene Kandidaten angesehen. Ein intessantes Profil bietet etwa Thomas Fischer, der sowohl die öffentlichen-rechtlichen wie die privaten Banken kennt. Fischer gehört zurzeit dem Vorstand der Deutschen Bank an und war früher Chef der Landesgirokasse Stuttgart. Am 27. November soll eine Entscheidung fallen.

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