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Wirtschaft: Wettbewerb braucht starke Mitspieler (Kommentar)

Im Januar wird der Wettbewerb auf dem liberalisierten Telekommunikationsmarkt zwei Jahre alt. Die Kunden haben von der Vielzahl der neuen Anbieter profitiert.

Im Januar wird der Wettbewerb auf dem liberalisierten Telekommunikationsmarkt zwei Jahre alt. Die Kunden haben von der Vielzahl der neuen Anbieter profitiert. Ferngespräche und Telefonate ins Ausland sind um bis zu 80 Prozent billiger geworden. Die Telekom musste dabei Marktanteile und Umsatz abgeben. Ende 1998 lag der Anteil der neuen Wettbewerber am Telefonverkehr im Festnetz noch bei knapp fünf Prozent. Bis zur Mitte diesen Jahres stieg er auf fast 15 Prozent an. Umgekehrt heißt das aber, dass die Telekom immer noch 85 Prozent des Marktes beherrscht. Im Bereich der Ortsgespräche liegt der Anteil des Ex-Monopolisten sogar noch weit darüber. Hier können die alternativen Anbieter nur 4,8 Prozet der Gesprächsminuten für sich verbuchen. Von Wettbewerb im Ortsnetz kann mit Ausnahme weniger deutscher Städte keine Rede sein. Auch bei den Ferngesprächen ist es den neuen Anbietern noch nicht ausreichend gelungen, Kunden fest an sich zu binden. Die meisten Kunden entscheiden sich vor jedem Gespräch neu, über welchen Anbieter sie telefonieren wollen. Wer aber in Zukunft bei immer knapperen Margen im Wettbewerb bestehen will, muss langfristige Kundenbeziehungen aufbauen und zusätzliche Leistungen anbieten können. Noch braucht der Wettbewerb die Unterstützung durch die Regulierungsbehörde. Aber darauf dürfen die neuen Anbieter nicht mehr lange bauen.

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