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Talente

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Wettbewerb: Junge Talente

Sieben Schülerinnen aus Essen gewinnen den Unternehmerwettbewerb "Junior“ – und haben dafür 350 Teams hinter sich gelassen.

Mancher Mann wird alle Vorurteile über Frauen über Bord werfen müssen, wenn er es mit Laura, Carolina, Duygu, Rebekka, Leana, Mandy und Friederike zu tun bekommt. Denn die sieben jungen Frauen sind nicht nur mutig, sie haben auch eine Menge Ahnung von Wirtschaft. So viel, dass sie Tausende von Männern beim Junior-Projekt, einem bundesweiten Wettbewerb für junge Unternehmer und Unternehmerinnen, hinter sich gelassen und den ersten Platz gemacht haben.

Der Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums steht, sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 20 Jahren ein Jahr lang ein Unternehmen führen. Dabei sind sie für alles verantwortlich: für die Firmenidee, die Finanzierung, die Umsetzung – und für den Erfolg.

„Uns war es wichtig, eine Idee umzusetzen, die sich auch auf dem realen Markt durchsetzen kann und auch nach dem einen Jahr Bestand hat“, erzählt Friederike Küster, zweite Vorstandsvorsitzende des Gewinnerteams. „Dass unsere Heimatstadt Essen 2010 Kulturhauptstadt wird, kam da gerade recht.“ So haben die Freundinnen, die alle die Jahrgangsstufe elf eines Mädchengymnasiums besuchen, einen Kulturführer entwickelt, der speziell auf die Generation 60 Plus ausgerichtet ist – mit einem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis und großer, gut lesbarer Schrift.

Dass sie es mit diesem Produkt gegen 350 konkurrierende Schülerfirmen bis auf das Siegertreppchen schaffen, hätten die Mädchen trotzdem nicht geglaubt, wie sie sagen. „Wir hatten immer wieder Phasen, in denen uns der Mut verlassen hat, in denen wir dachten, wir kommen nicht mehr weiter“, sagt die 17-jährige Laura Strunz. Die größte Hürde sei dabei die Finanzierung gewesen. „Wir mussten erst einmal Leute von unseren Plänen überzeugen, damit sie uns den Druck des Kulturführers vorfinanzieren“, sagt sie. „Das war eine der schwierigsten Situationen.“

Aber genau das sei das Ziel des Wettbewerbs, sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Hartmut Schauerte. „Die Schüler sollen unter realen Bedingungen erleben, wie es ist, sich selbstständig zu machen und dabei einen Bezug zur Wirtschaft bekommen“. Ziel sei es, mehr Menschen dazu zu ermutigen, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen.

Bei den sieben Gewinnerinnen ist der Staatssekretär dem schon einen Schritt näher gekommen. „Eigentlich wollte ich ja immer Jura studieren“, sagt die 16-jährige Duygu Disci, „aber jetzt könnte ich mir vielleicht auch vorstellen, nach dem Abitur Unternehmerin zu werden.“

Doch bis dahin müssen sich die Mädchen noch einmal behaupten: Denn vom 26. bis 29. Juli kommen die Gewinner vergleichbarer Wettbewerbe aus 28 anderen europäischen Ländern nach Berlin, um dort ihre Produkte vorzustellen. Da heißt es dann noch einmal: durchhalten.

Yasmin El–Sharif

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