zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Wettbewerb verschärft sich im Euromarkt

Sprecher der Bankgesellschaft zu aktuellen Problemen / Größe der Bank entscheidend / NordLB wichtiger Partner BERLIN (mat)."Der Wettbewerb wird härter als wir alle glauben.

Sprecher der Bankgesellschaft zu aktuellen Problemen / Größe der Bank entscheidend / NordLB wichtiger Partner BERLIN (mat)."Der Wettbewerb wird härter als wir alle glauben." Mit diesen Worten eröffnete Wolfgang Rupf, Sprecher des Vorstandes der Bankgesellschaft Berlin, am Mitwoch seine Rede zum Thema "Aktuelle Herausforderungen im Bankgeschäft" im Hotel Intercontinental.Auf Einladung des American Chamber of Commerce schilderte er, wie schwierig in Zukunft das Bankgeschäft auch für die Bankgesellschaft Berlin werden wird.Dabei nannte er vor allem die Größe einer Bank als entscheidendes Kriterium, um sich in diesem härter werdenden Geschäft zu behaupten.Deswegen forciere die Bankgesellschaft Berlin die Zusammenarbeit mit der Norddeutschen Landesbank (NordLB).Durch diese Kooperation könne sich die Gesellschaft aus der "Inselstruktur Berlin" befreien und Marktanteile bis Frankfurt und Hannover erobern." Dabei sei die Norddeutsche Landesbank der natürliche Partner."Zusammen mit der Norddeutschen Landesbank haben wir dann 4,5 Millionen Kunden.Man habe bereits jetzt mit der NordLB eine gegenseitige Kapitalbeteiligung und eine strategische Partnerschaft in der elektronischen Datenverarbeitung sei seit längerem aufgebaut.Ob diese Erweiterung reicht, weiß Rupf nicht."Dennoch ist der erste Schritt getan."Eindringlich schilderte Rupf das kommende Szenario."Viele Banker haben sich daran gewöhnt, daß es nationale Finanzmärkte mit ganz verschiedenen Konditionen gibt.Bald gibt es nur noch einen europäischen Kapitalmarkt, auf dem sich auch verstärkt die Amerikaner tummeln werden," sagte Sprecher Rupf.Darauf müsse sich auch eine Bank, die im Investmentgeschäft tätig sei, rechtzeitig einstellen.Hier sei die Bankgesellschaft Berlin mit gutem Fachpersonal ausgestattet und müsse sich vor der neuen Anforderung im Investmentgeschäftes nicht fürchten.Belastend wirke in diesem Geschäftsfeld, daß Nachrichten heute innerhalb weniger Sekunden überall in der Welt bekannt seien und diese genauso schnell im Handel umgesetzt würden."Da kommt man kaum mehr zum Nachdenken."Als weiteren wesentlichen Unterschied nannte Banker Rupf die steigenden Erwartungen der Kundschaft."Der Kunde von heute ist viel kritischer und vergleicht die Produkte sehr genau.Auch hier wird der Wettbewerb härter werden." Die Tatsache, daß sich die Politik der niedrigen Inflation - das Prinzip der Deutschen Bundesbank - auch im Maastrichter Vertrag durchgesetzt habe, führe dazu, daß die Sachwerte, die rund 50 Prozent einer Bankbilanz ausmachten, nicht steigen würden.Auch das müsse berücksichtigt werden, warnte der Experte.Das Geschäft mit den Unternehmen wird sich nach Ansicht von Rupf ebenfalls drastisch ändern.Entscheidend ist demnach nicht mehr der traditionelle Unternehmerkredit, sondern die eines bestimmten Projektes.Viele Investoren halten Bankgeschäfte für überteuert und besorgen sich das Geld direkt auf dem Kapitalmarkt."Wir müssen uns also auf die Projektfinanzierung einstellen", kommentierte Rupf diese neue Entwicklung im Firmenkundenbereich.Rupf äußerte sich jedoch nicht zu den aktuellen Problemen der Bankgesellschaft Berlin, die das Unternehmen noch vor einem Jahr ins Schlingern gebracht hatten.Immerhin hatte die Bankgesellschaft vor einem Jahr die Dividende nur noch aus den Rückstellungen bezahlen können und Rupf war als Experte der gefährdeten Gesellschaft zur Hilfe geeilt.Wichtig sei, daß Konglomerat der Bankgesellschaft Berlin, zu denen sehr verschiedene Banken in Berlin gehörten, gegenüber dem Verbraucher als Einheit darzustellen.Der Verbraucher durchschaue verständlicherweise diese Strukturen oft nicht."Aber eine publikumswirksame Bank muß gut informieren", so Rupf.Immerhin hat die Gesellschaft in Berlin einen Marktanteil von 60 Prozent."Dieses Standbein darf natürlich nicht vernachlässigt werden."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false