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Wirtschaft: Wettbewerber konkurrieren um den Einstieg beim deutschen Mobilfunkanbieter - KPN und France Télécom sind interessiert

Um den drittgrößten deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus zeichnet sich ein milliardenschwerer Übernahmepoker zwischen den Telefonkonzernen BellSouth aus den USA und der niederländischen KPN einerseits und France Télécom andererseits ab. KPN gab am Donnerstag bekannt, sie stehe dazu in Verhandlungen.

Um den drittgrößten deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus zeichnet sich ein milliardenschwerer Übernahmepoker zwischen den Telefonkonzernen BellSouth aus den USA und der niederländischen KPN einerseits und France Télécom andererseits ab. KPN gab am Donnerstag bekannt, sie stehe dazu in Verhandlungen. Mit wem gesprochen werde, wollte KPN zunächst nicht mitteilen. Nach Informationen der Wirtschaftszeitungen "Financial Times" und "Wall Street Journal" will KPN gemeinsam mit BellSouth die Kontrolle bei E-Plus übernehmen und damit eine Kaufofferte von France Télécom abblocken.

BellSouth ist an E-Plus mit 22,5 Prozent beteiligt und verfügt über ein Vorkaufrecht für den Fall, dass sich die anderen Anteilseigner von ihren Paketen trennen wollen. Bei diesen Eignern - Vodafone-Airtouch, RWE und Veba - hatte sich France Télécom bereits grundsätzlich Grünes Licht für einen Einstieg bei E-Plus geholt. BellSouth muss nun entscheiden, ob es dem Verkauf an die Franzosen zustimmt und Minderheitsaktionär bleibt, seinen Anteil ebenfalls abgibt oder selbst bei E-Plus zuschlägt.

Bis Donnerstag musste BellSouth zunächst festlegen, wie es zur Übernahme des gut 17-prozentigen E-Plus-Anteils von Vodafone-Airtouch steht. France Télécom hatte eine grundsätzliche Verkaufszusage des britisch-amerikanischen Mobilfunkanbieters für 3,4 Milliarden Mark erhalten. Weitere 14,4 Milliarden Mark will France Télécom für die Übernahme der RWE- und Veba-Anteile aufwenden, die zusammen gut 60 Prozent des E-Plus-Kapitals ausmachen.

Der "Financial Times" zufolge versuchen KPN und BellSouth, über die Investmentbanken J.P. Morgan, ABN Amro und Warburg Dillon Read 13 Milliarden Euro zur Finanzierung des E-Plus-Kaufes zu beschaffen. Das "Wall Street Journal" berichtete, BellSouth und KPN wollten dazu ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Analysten verwiesen darauf, dass sich der Einstieg in den wichtigen deutschen Markt für France Télécom deutlich schwieriger gestalte als erwartet. Zudem trieben der Kauf des britischen Mobilfunkanbieters Orange durch Mannesmann und das Übernahmeangebot von Vodafone-Airtouch für den deutschen Konzern Preise für Firmenkäufe in die Höhe.

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