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Wirtschaft: Wichtige Signale für die Märkte - eine Übersicht

Arbeitskosten-Index (USA): Analysten glauben, dass US-Notenbankchef Alan Greenspan diesen Index mit Argusaugen verfolgt. Er misst die Änderung der Arbeitskosten.

Arbeitskosten-Index (USA): Analysten glauben, dass US-Notenbankchef Alan Greenspan diesen Index mit Argusaugen verfolgt. Er misst die Änderung der Arbeitskosten. Steigen sie zu stark, reagiert die Börse verschnupft. Denn steigen die Löhne, verschlechtert sich die Ertragssituation der Firmen. Billiger produzierende ausländische Konkurrenten könnten über Preissenkungen Marktanteile gewinnen. Zudem drohen Inflationsgefahren, wenn die Unternehmen es schaffen, ihre höheren Kosten über höhere Preise an die Verbraucher weiterzugeben.

Produktivitätszahlen (USA): Diese Zahlen stehen in engem Zusammenhang mit den Arbeitskosten: Steigt die Produktivität der Unternehmen, also der Ertrag pro eingesetzter Arbeitsstunde, stärker als die Löhne, können die Unternehmen bei sonst stabilen Faktoren ihre Gewinne vergrößern. Die Börse quittiert dies mit Aufschlägen.

Auftragseingäge verarbeitendes Gewerbe (BRD, USA): Dieser wichtige Frühindikator setzt sich aus den Auftragseingängen von Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten zusammen. Dabei stellen die Auftragseingänge von langlebigen Wirtschaftsgütern einen wichtigen Teilaspekt dar. Denn langlebige Güter werden nur bei längerfristig optimistischer Zukunftserwartung geordert.

Bruttoinlandsprodukt (BRD, USA): Das BIP, also die Summe aller im Inland geschaffenen Wertschöpfungen innerhalb einer Periode, betrachten Konjunkturexperten als aussagefähiger als das Bruttosozialprodukt (BSP), welches sich nur auf die so genannte Wertschöpfung im Inland bezieht. Sind die Wachstumsraten des BIP bei stabilen Preisen höher als erwartet, dürften auch die Kurse steigen. Fast noch wichtiger als das amerikanische Pendant des BIP, das GDP (Gross Domestic Product), ist der GDP-Deflator. Dieser Preisindikator setzt sich aus dem Verhältnis zwischen nominalem und realem BIP zusammen. Er vereint sämtliche Preise (also Bau-, Export- und Importpreise) und gilt damit als guter Inflationsindikator.

Einzelhandels-Umsätze (BRD, USA): Dieser Indikator beruht auf Befragungen der Einzelhändler zu ihren Umsätzen in der jüngsten Vergangenheit. Steigende Umsätze sind ein Indiz für einen erhöhten privaten Verbrauch. Zudem zeigt sich, ob der Aufschwung vom eigenen Land getragen wird oder ob die Konjunkturblüte aus dem Ausland genährt wird.

Industrieproduktion (BRD, USA): Monatlich melden drei Viertel der Industriebetriebe mit mehr als 20 Beschäftigten Menge und Wert ihrer Produktion. An den Zahlen lässt sich in schlechten Zeiten erkennen, ob das Fundament für einen Aufschwung existiert. In Boomphasen kann der Indikator auf erste Überhitzung hinweisen. Für Euroland ist die Gesamtzahl jedoch weniger aussagekräftig als die nationalen Werte. Der Index verliert in einer entwickelten Dienstleistungsgesellschaft zudem an Bedeutung.

Konsumentenpreis-Index (USA): Der Consumer Price Index (CPI) misst die durchschnittlichen Preisveränderungen eines Korbs von Gütern und Dienstleistungen für Konsumenten. Ein langfristiger Anstieg des CPI kann zu steigenden Marktzinsen führen. Das Inflationsgespenst droht.

Produzentenpreis-Index (USA): Der Index gibt erste Signale über die Inflation. Ein steigender Index deutet auf höhere Produktionskosten hin. Diese dürften sich - in der Regel wenig später - auch in höheren Konsumentenpreisen niederschlagen. Das Überwälzen funktioniert aber nicht immer. In der Ölkrise etwa, als die Produzentenpreise um mehr als ein Viertel stiegen, legten die Konsumentenpreise nur um acht Prozent zu.

Konsumentenvertrauen (USA): Das Konsumentenvertrauen wird durch eine Umfrage unter US-Haushalten ermittelt. Es drückt aus, wie private Haushalte ihre momentane und zukünftige wirtschaftliche Situation einschätzen. In guten Zeiten werden sie eher in langlebige Güter wie Kühlschränke, Fernseher oder Autos investieren als in schlechten Zeiten. Zwischen Erhebung und Veröffentlichung liegen nur wenige Tage.

Economic Sentiment Indicator: Nach Expertenmeinung achtet die Europäische Zentralbank besonders auf diesen Indikator. Befragt werden Haushalte und Unternehmen. Aus den Daten lassen sich wichtige Informationen über Industrieklima und Verbrauchervertrauen ableiten.

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