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Wirtschaft: Wieder mehr Geld in der Tasche

Weniger Kurzarbeit lässt Löhne steigen

Berlin - Das Auslaufen der Kurzarbeit und die geringe Inflation hat den Arbeitnehmern in Deutschland deutliche Einkommenszuwächse beschert. Preisbereinigt stiegen die Löhne im zweiten Quartal um 2,3 Prozent verglichen mit dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das sei der höchste Anstieg seit Beginn der Berechnungen 2007. Von April bis Juni kletterten die Bruttomonatsverdienste im Schnitt um 3,4 Prozent. Davon zehrte die Teuerung etwa ein Drittel auf: Die Lebenshaltungskosten stiegen um 1,1 Prozent.

Über besonders hohe Lohnzuwächse konnten sich die Beschäftigten bei Finanzdienstleistern freuen, deren Bruttogehälter um 7,4 Prozent zulegten. Im verarbeitenden Gewerbe, das im Vorjahr besonders stark von der Krise betroffen war, kletterten die Verdienste um 5,7 Prozent. „Der Anstieg der Verdienste im verarbeitenden Gewerbe ist nicht zuletzt auf den Rückgang der Kurzarbeit zurückzuführen“, schrieben die Statistiker. Auf dem Höhepunkt der Krise wurden etwa 1,5 Millionen Kurzarbeiter gezählt, im Juni waren es noch etwa 406 000. Auch wegen der massiv genutzten Kurzarbeit waren die Reallöhne 2009 um 0,4 Prozent gesunken.

Spitzenverdiener in Deutschland sind die vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer bei Energieversorgern, die im Frühjahrsquartal im Schnitt 4281 Euro pro Monat ohne Sonderzahlungen erhielten, gefolgt von Finanzdienstleistern mit 4260 Euro. Mit den magersten Durchschnittsgehältern müssen sich dagegen Kellner, Köche und andere Beschäftigte im Gastgewerbe zufriedengeben: Sie erhielten im Durchschnitt lediglich 1910 Euro. rtr

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