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Knapp die Hälfte des Stroms würden im Jahr 2030 mit erneuerbaren Energien erzeugt werden, davon die Hälfte mit Wind, so eine Studie des VDMA.

© dpa

Windenergie: Windradbauer rechnen sich Boom herbei

Eine Studie geht von Wachstum der Windenergie bis 2030 aus. Jedoch werde die Hälfte des Stroms auf hoher See erzeugt werden.

Wenn sich Ingenieure besonders stark mit ihrer Arbeit identifizieren, kann das mitunter zu sprachlichen Schlingereien führen: So geschehen am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der weltgrößten Messe für Windenergie, die in drei Monaten in Husum beginnt. In Berlin sprach Gerd Krieger, stellvertretender Geschäftsführer des Verbandes VDMA Power Systems, von „lebenden Populationen von Bestandsanlagen“, als handele es sich um vom Aussterben bedrohte Seevögel.

Er meinte Windräder, die in den kommenden Jahren ersetzt werden müssen, am besten durch höhere und leistungsstärkere Anlagen. Diesen Austausch nennt man in der Branche „Repowering“. Und diese Entwicklung ist tatsächlich bedroht, da Länder und Kommunen immer öfter Höhen- und Abstandsbegrenzungen für Windräder erlassen. „Da müssen wir zu Lösungen kommen, mit der Chance, auch an Land zu mehr Wachstum zu kommen“, sagte Krieger. Er stellte eine Studie des VDMA vor, wonach der Anteil des Stroms von Windkraftanlagen an Land EU-weit von weit über 90 auf nur noch 51 Prozent im Jahre 2030 fallen werde. Das heißt: Die Hälfte des Windstroms werde künftig auf hoher See erzeugt.

Insgesamt aber wachse der Anteil der Windkraft am europäischen Strommix weiter. Knapp die Hälfte des Stroms (48 Prozent) würden im Jahr 2030 mit erneuerbaren Energien erzeugt werden, davon die Hälfte mit Wind. Derzeit liege der Windkraftanteil an den Erneuerbaren bei 23 Prozent. Wasser sei die derzeit dominante Ökostromquelle. Bei Erstellung dieser Prognosen seien die Branchenexperten davon ausgegangen, dass sich das politische Klima für die erneuerbaren Energien stabil entwickelt. Dann hätten auch die deutschen Windradbauer, die 80 Prozent ihrer Waren exportierten, Chancen, ihre „Populationen“ weiterzuentwickeln.

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