zum Hauptinhalt

Wirtschaft: „Wir in Hamburg machen die Bahn fit für die Börse“

Herr von Beust, warum hat es die Bahn in Hamburg besser als in Berlin? Ganz einfach, die betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Argumente sprechen für diesen Umzug.

Herr von Beust, warum hat es die Bahn in Hamburg besser als in Berlin?

Ganz einfach, die betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Argumente sprechen für diesen Umzug. Es geht für die Bahn doch darum, sich fit zu machen für den Börsengang. Das kann sie bei uns.

Wie das?

Wir haben der Bahn angeboten, sich an der landeseigenen Hamburger Hafen und Logistik AG und der Hochbahn zu beteiligen. Das sind nicht nur wirtschaftlich große Aufgaben, sondern auch Herzstücke Hamburgs. Wenn die Bahn sich wirtschaftlich sinnvoll und durchdacht neu orientiert, sollte sie ihren Sitz dort haben, wo sie sich engagiert: bei uns.

Wer ist zuerst auf wen zugegangen?

Herr Mehdorn hat Interesse signalisiert an der Ausschreibung, dann hat sich das so entwickelt. Die ersten Gespräche haben wir vor der Sommerpause geführt. Wir haben klar gemacht: Wenn ihr an den Projekten Interesse habt, kommt nach Hamburg.

Müssen Sie die Beteiligungen an der Hamburger Hafen und Logistik AG und der Hochbahn nicht ausschreiben?

Wir verkaufen kein Unternehmen. Es geht vorerst nur um ein Angebot.

Sie würden also auch andere Interessenten nehmen?

Ausschließen werde ich nichts. Derzeit verhandeln wir aber auf sehr gutem Weg mit der Bahn.

Haben Sie von Bundeskanzlerin Merkel schon eine Zusage, wird sie Hamburg unterstützen?

Darum geht es ja nicht. Ich habe Frau Merkel informiert und sie gebeten, nicht sofort abzulehnen. Jetzt tauschen wir Informationen aus, mehr nicht.

Was glauben Sie nun, kommt die Bahn zu Ihnen?

Wie gesagt, es wäre der wirtschaftlich und mit Blick auf den Börsengang fiskalisch sinnvollste Weg.

Haben Sie schon mit Klaus Wowereit geredet?

Zunächst mal freue ich mich, dass wir es geschafft haben, möglichst lange diskret zu verhandeln, das sagt einiges aus über das Vertrauensverhältnis zwischen Hamburg und der Bahn. Mit Klaus Wowereit verstehe ich mich sehr gut. Ich kann verstehen, dass er enttäuscht ist, aber es geht hier nicht um ihn oder mich.

Ole von Beust (50) ist seit Herbst 2001 Erster Bürgermeister von Hamburg, 2004 wurde er in seinem Amt bestätigt. Mit ihm sprach Armin Lehmann.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false