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Wirtschaft: "Wir machen weiter wie bisher" - Der Vorsitzende Geschäftsführer von Microsoft Deutschland im Interview

Richard Roy ist Vorsitzender Geschäftsführer von Microsoft in München. In Deutschland beschäftigt die Softwarefirma 1100 Mitarbeiter.

Richard Roy ist Vorsitzender Geschäftsführer von Microsoft in München. In Deutschland beschäftigt die Softwarefirma 1100 Mitarbeiter.

Was bedeutet das Urteil für Microsoft?

Es ist für uns bedauerlich. Wir hätten sehr gern einen außergerichtlichen Vergleich erreicht. Aber das hat leider wegen der verschiedenen Auffassungen beim amerikanischen Justizministerium und bei den 19 Bundesstaatsanwälten nicht funktioniert. In einer Stellungnahme des vermittelnden Berufungsrichters steht, dass der Vergleich nicht am Justizministerium und an uns gescheitert ist. Wer zwischen den Zeilen liest, der bemerkt, dass die Bundesstaatsanwälte wohl absichtlich nicht erwähnt wurden.

Wie geht es jetzt weiter?

Im Unternehmen wird es so weiter gehen wie bisher. Der Richter wird heute oder morgen seinen Zeitplan bekannt geben, in dem dann festgeschrieben ist, wann er die Sanktionen gegen Microsoft veröffentlichen wird. Ab diesem Zeitpunkt können wir ein Einspruchsverfahren einleiten. Wir sind zuversichtlich, dass wir in der nächsten Instanz eine andere Rechtsauffassung erleben werden, als es in der ersten Instanz der Fall war.

Was macht Sie zuversichtlich?

Wir haben dieses Richtergremium, den Appeal Court in Washington, schon einmal erlebt. Die drei Richter dieser Instanz haben 1995 bereits ein Urteil gegen Microsoft revidiert. Die Integration des Internet Explorers in ein Betriebssystem - damals war das Windows 95 - haben diese Richter entgegen der damaligen ersten Instanz als vorteilhaft für den Kunden angesehen.

Werden die möglichen Sanktionen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze bei Microsoft haben?

Es macht jetzt wenig Sinn zu spekulieren, was in den nächsten zwölf bis 24 Monaten passieren könnte.

Bei Microsoft gibt es Aktien-Optionen für die Beschäftigten. Seit gestern fällt der Kurs. Haben Sie Angst davor, dass Ihnen jetzt die Beschäftigten weglaufen?

Das sehen die Mitarbeiter eher langfristig und lassen sich durch Kursschwankungen an einem Tag nicht verrückt machen. Und die Analysten sagen heute, dass der Kurs gerade ein interessanter Kaufkurs für die Microsoft-Aktie ist. Die Fragen stellte Torsten Hampel.

Was bedeutet das Urteil für Microsoft?

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