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Wirtschaft: Wirtschaft will mit Schröder Klartext reden BDI-Präsident trifft sich mit dem Kanzler

Berlin In der deutschen Wirtschaft verschärft sich der Streit um die Kapitalismuskritik von SPD-Chef Franz Müntefering. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, kündigte an, am Mittwoch bei seinem Treffen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu dem Thema Klartext reden zu wollen.

Berlin In der deutschen Wirtschaft verschärft sich der Streit um die Kapitalismuskritik von SPD-Chef Franz Müntefering. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, kündigte an, am Mittwoch bei seinem Treffen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu dem Thema Klartext reden zu wollen. Als ein Mann „klarer Worte" werde er sich mit dem Kanzler in dieser Sache „klar und deutlich" unterhalten, sagte Thumann.

Im Tagesspiegel am Sonntag hatte Thumann Münteferings Äußerungen am vergangenen Wochenende zwar als überzogen bezeichnet, ihm in der Sache allerdings nicht widersprochen. Er hatte sowohl Fehler im Unternehmerlager eingestanden als auch einen Imageverlust. Zugleich hatte er Münteferings Äußerungen über die Wirtschaft als „Beitrag zur Verunsicherung" zurückgewiesen.

Kritik an dem SPD-Vorsitzenden äußerten nun auch Thumanns Amtsvorgänger Michael Rogowski und Hans-Olaf Henkel. Henkel zeigte sich zugleich überzeugt, dass Münteferings Kapitalismusschelte „die Linken in Nordrhein-Westfalen zur Wahlurne treiben soll". Henkel wies Münteferings Vergleich von ausländischen Investoren mit einer Heuschreckenplage als „ziemlich starken Tobak" zurück. Rogowski sagte, nur wenige Unternehmen verhielten sich so, wie Müntefering es pauschal behaupte.

Eine Mehrheit der Deutschen erwartet indes von Münteferings Kapitalismuskritik eher negative Folgen für Rot-Grün. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Bielefelder Meinungsforschungsinstitutes TNS Emnid für die Nachrichtenagentur ddp. Darin äußerten 53 Prozent der Befragten die Ansicht, dass Münteferings Aussagen der rot-grünen Koalition in Nordrhein-Westfalen bei der Landtagswahl am 22. Mai schaden werden.ddp/asi

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