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Michael Sommer

© dpa

Wirtschaftskrise: DGB-Chef will weitere Hilfen für die Konjunktur

Auch Michael Sommer fordert weitere Konjunkturpakete. Er plädiert für öffentliche Investitionen, Konsumgutscheine für Geringverdiener und höhere Steuern für Reiche.

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung greift nach Ansicht des Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, zu kurz. Die beschlossenen Maßnahmen müssten rasch durch öffentliche Investitionen ergänzt werden, forderte Sommer am Sonntag im Deutschlandfunk.

In ganz Deutschland gebe es großen Investitionsbedarf unter anderem bei der Krankenhausfinanzierung, bei der Verkehrsinfrastruktur, bei der Breitbandverkabelung auf dem Lande, also bei der Versorgung mit moderner IT-Technik außerhalb der Großstädte. "Wir haben massenhaft Bedarf nicht zuletzt bei Schulen, Kindergärten, Hochschulen", sagte Sommer.

Konsumgutscheine an Geringverdiener

Außerdem sprach sich der DGB-Chef für die Ausgabe von Konsumgutscheinen aus. Diese sollten jedoch nur einem bestimmten Personenkreis zugute kommen, so etwa Arbeitslosen, Hartz-IV-Beziehern und Rentnern. Ferner sollten Beschäftigte die Gutscheine erhalten, deren Familieneinkommen 35.000 Euro im Jahr nicht überschreitet. Darüber hinaus forderte der DGB-Chef eine Steuerreform, die vor allem die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen entlasten müsste.

Zur Gegenfinanzierung dieses milliardenschweren Gesamtpakets regte Sommer eine Reihe von Schritten an. So sollten der Spitzensteuersatz angehoben und die Vermögenssteuer wieder eingeführt werden. Überdies warb der DGB-Chef für die Rückbesinnung auf Elemente aus dem Lastenausgleich, der maßgeblich zum Wiederaufbau Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg beigetragen habe. (ut/AFP)

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