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© dpa

Wirtschaftskrise: Intel erleidet drastischen Umsatzverlust

Der Chiphersteller Intel gerät in die Fänge der Finanzkrise. Der weltgrößte Halbleiter-Konzern verliert im letzten Quartal rund ein Viertel seines Umsatzes.

Intel ist zum Jahresschluss 2008 von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise voll getroffen worden. Der US-Hersteller erreichte nicht einmal seine erst im November gesenkte Umsatzprognose für das Schlussquartal. Nach vorläufigen Zahlen liegen die Erlöse für Oktober bis Dezember mit rund 8,2 Milliarden Dollar fast ein Viertel niedriger als vor einem Jahr, wie Intel am Mittwoch in Santa Clara (Kalifornien) berichtete.

Zwei Gründe führt Intel für die Entwicklung an: der sich weiter abschwächende Endkunden-Markt sowie der Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden in der PC-Industrie. Aufgrund dieser negativen Signale weitete der deutsche Leitindex Dax seine Tagesverluste aus. Intel-Aktien selbst verloren 4,81 Prozent auf 14,63 Dollar.

Halbleiter-Branche im Sog des Wirtschaftsabschwungs

Die Halbleiter-Industrie gehört zu den Branchen, die den Wirtschaftsabschwung am schwersten zu spüren bekommen. Zu den großen Kunden zählen unter anderem die Autoindustrie, in deren Bordelektronik viele Chips verbaut sind. Die Marktforscher des Gartner-Instituts rechnen damit, dass die Halbleiter-Branche zum ersten Mal in ihrer Geschichte zwei Jahre mit schrumpfendem Geschäft sehen wird. Besserung sehen die Experten auf Jahressicht frühestens 2010.

Der größte deutsche Halbleiter-Konzern Infineon hat nach einem milliardenschweren Verlust im vergangenen Geschäftsjahr auch für das laufende Jahr bereits rote Zahlen vorausgesagt. Intel machte zum eigenen Gewinn im Schlussquartal keine genauen Angaben. Die Bruttomarge werde allerdings am unteren Ende der bisherigen Prognose liegen, hieß es. Zusätzlich gedrückt werde das Ergebnis aus Belastungen durch Beteiligungen an anderen Unternehmen von bis zu 1,2 Milliarden Dollar. Der Grund sei unter anderem der deutlich gesunkene Wert dieser Gesellschaften.

Für etwas Entspannung dürften nur die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Übernahmen sorgen, die statt 2,8 Milliarden Dollar nun bei 2,6 Milliarden Dollar herauskommen sollen. Seine detaillierten Zahlen für das vergangene Quartal und das gesamte Jahr 2008 will der Konzern am Donnerstag nächster Woche vorlegen. (iba/dpa)

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