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Wirtschaftskrise: Pessimistischer Ausblick der WTO für den Welthandel 2009

Einen Rückgang von fast zehn Prozent erwartet die Welthandelsorganisation (WTO) für das globale Handelsvolumen 2009 im Vergleich zum Vorjahr. Generaldirektor Lamy warnt vor protektionistischen Maßnahmen.

Der Welthandel wird 2009 nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) so stark einbrechen wie nie zuvor. Er dürfte im Vergleich zu 2008 um neun Prozent zurückgehen, teilte die WTO am Montagabend in Genf mit. Damit ist die Handelsorganisation weit pessimistischer als etwa der Internationale Währungsfonds (IWF), der einen Rückgang von knapp drei Prozent erwartet. 2008 hatte der Handel noch einen Zuwachs um 15 Prozent verzeichnet. WTO-Generaldirektor Pascal Lamy warnte davor, den Handel über protektionistische Maßnahmen weiter einzuschränken.

Allein die Exporte der Industriestaaten dürften nach WTO-Schätzungen um zehn Prozent fallen, wogegen die Entwicklungs- und Schwellenländer nur einen Einbruch um zwei bis drei Prozent verzeichnen dürften. Deutschland war im vergangenen Jahr zum sechsten Mal in Folge Exportweltmeister und lag mit 1,47 Billionen Dollar (1,08 Billionen Euro) knapp vor China. Derzeit ist vor allem die auch für Deutschlands Exporte sehr wichtige Autoindustrie von der sinkenden Nachfrage stark betroffen. Das beeinflusst auch den Welthandel negativ. Zwar seien Voraussagen schwierig, schreibt die WTO. "Aber es gibt nur wenig Grund für Optimismus, was den Ausblick für 2009 auf den Welthandel betrifft."

Das weltweite Produktionswachstum war 2008 wegen der sinkenden Nachfrage zurückgegangen, erklärte die WTO weiter. Weil sich die Finanzkrise im September stark ausgeweitet habe, sei das reale weltweite Produktionswachstum im Gesamtjahr 2008 auf 1,7 Prozent gesunken. 2007 hatte das Wachstum noch 3,5 Prozent betragen. Im laufenden Jahr erwartet die WTO ein Produktionswachstum zwischen einem und zwei Prozent. (goe/dpa)

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