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Wirtschaftskrise: Villeroy & Boch streicht 400 Jobs

Weltweit sollen 900 Stellen bei Keramikfirma wegfallen

Der traditionsreiche Badkeramik- und Porzellanhersteller Villeroy & Boch streicht wegen der Wirtschaftskrise 400 Stellen in Deutschland. Die Nachfrage nach Porzellan und Glas „für die gehobene Tischkultur“ sei drastisch zurückgegangen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch im Sanitärbereich gebe es eine zunehmende Unterauslastung, das Lübecker Sanitärwerk werde daher Ende September geschlossen, hieß es weiter.

Weltweit sind bei Villeroy & Boch nach eigenen Angaben 9250 Menschen beschäftigt – im Saarland, in Italien, Schweden, Tschechien und Luxemburg. 900 Stellen sollen nun insgesamt gestrichen werden, in Deutschland 400: an der Saar 150 Stellen, in Lübeck-Dänischburg, wo bislang Waschtische und WCs produziert werden, rund 170 Stellen, und in der Verwaltung rund 90 Stellen.

Damit wolle das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern, erklärte Vorstandschef Frank Göring. Villeroy & Boch wolle gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorgehen, ergänzte eine Sprecherin. Das Unternehmen sei in der Lage, jetzt handeln zu können, und nicht erst, wenn es in massiven Schwierigkeiten stecke.

Die Geschichte von Villeroy & Boch reicht rund 250 Jahre bis ins Jahr 1748 zurück. Damals begann der Eisengießer François Boch aus Lothringen mit der Herstellung von Keramikgeschirr. Seine Nachkommen legten 1836 die Produktion mit der des Konkurrenten Nicolas Villeroy zusammen und gründeten damit Villeroy & Boch. Das neue Unternehmen wurde europäischer Marktführer. (AFP)

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