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Wohn-Riester: Bausparer legen weniger zurück

Die Bausparkassen richten sich trotz des Wohn-Riester-Booms 2009 auf deutliche Einbußen im Neugeschäft ein. Erwartet wird ein Rückgang um rund zehn Prozent.

Frankfurt am Main - Rechnet man die vorliegenden Zahlen hoch, könnte das neue Bausparvolumen erstmals seit sieben Jahren wieder unter die Marke von 90 Milliarden Euro fallen, was einem Rückgang von nahezu zehn Prozent entspräche. Einerseits halten die Bundesbürger ihr Geld zusammen, weil sie durch Wirtschaftskrise und steigende Arbeitslosigkeit verunsichert sind. Andererseits hatten viele Kunden vor einem Jahr noch massenhaft Bausparverträge unterschrieben, weil der Gesetzgeber die Konditionen zum Jahreswechsel verschärft hat.

Deshalb fordert die Branche nun die Bundesregierung auf, die als Wohn-Riester bekannt gewordene Eigenheimrente wie im Koalitionsvertrag versprochen zu vereinfachen und auszuweiten. So verweist der Verband der privaten Bausparkassen auf die Klimadiskussion und verlangt, dass Wärmedämmung oder der Einbau besserer Heizungen in die Förderung einbezogen werden.

Die Bausparkassen hatten noch im vergangenen Jahr ihr zweitbestes Ergebnis erzielt und mit 3,9 Millionen neuen Verträgen eine Bausparsumme von 99 Milliarden Euro hereingeholt. Die privaten Bausparkassen, die mit Anbietern wie Schwäbisch Hall oder Wüstenrot rund zwei Drittel des Marktes ausmachen, kommen nun bis Ende November auf ein Abschlussvolumen von rund 50 Milliarden Euro. „Das liegt zwar acht Prozent unter dem Vorjahreswert, aber etwa auf dem Niveau von 2007. Und das trotz der Finanzkrise“, sagte Verbandschef Andreas Zehnder. Er spricht von einer Normalisierung des Geschäfts. Auch die öffentlich-rechtlichen Landesbausparkassen (LBS) gehen von einem Minus aus. „Das Neugeschäft der LBS wird 2009 insgesamt nicht das Ergebnis des besonders guten Vorjahres erreichen“, meinte Verbandsdirektor Hartwig Hamm. chs (HB)

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