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So soll die neue Wohnung aussehen: mit Balkon und am besten in zentraler, beliebter Lage, wie hier in Friedrichshain.

© dpa

Wohnungsmarkt in Berlin: Zuziehende akzeptieren hohe Mieten

Ein Verband hat die Anfragen bei Immobilienportalen ausgewertet. Neun Euro pro Quadratmeter? Kein Problem! Günstige Mieten erwarten die Neuberliner nicht einmal mehr. Dafür suchen sie nach Wohnungen mit Balkon, die nicht zu groß sind.

164 000 Menschen ziehen jährlich neu in die Stadt. Ein Drittel der Neuberliner sind jünger als 25. Und alle wollen sie ins Zentrum. Dass sie dort günstig wohnen können, erwarten sie nicht einmal mehr. Fast neun Euro und mehr je Quadratmeter Nettokalt für eine Wohnung in Mitte oder Prenzlauer Berg, so viel sind die Neuberliner zu zahlen bereit. Das ist fünfzig Prozent mehr, als der Mietspiegel für die Stadt eigentlich vorsieht. Dass der Mietspiegel aber ohnehin nur noch Bedeutung für strittige Fälle und Mieterhöhungsbegehren hat, wissen die meisten, die im Internet mal eine Wohnung gesucht haben.

Und weil die Suchenden auf Websites wie Immoscout oder Immowelt auch ihre eigenen Vorstellungen über Größe und Preis der künftigen Mietwohnung eingeben können, haben Forscher des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) diese ausgewertet. Mit interessanten Resultaten: nicht etwa große Wohnungen, sondern Mietobjekte mit einer Fläche von 60 bis 79 Quadratmeter sind gefragt.

Am meisten gefragt ist der Balkon: Jeder Fünfte hat ausschließlich nach Wohnungen mit einem entsprechenden Platz an der Sonne gesucht. Eine Einbauküche setzt jeder Zehnte voraus. Ein Aufzug muss es dagegen nicht unbedingt sein: Nur eine Minderheit der Suchenden besteht darauf.

Für BBU-Vorstand Maren Kern geht aus der Studie hervor, dass Wohnungssuchende bereit seien, ähnlich hohe Mieten wie in anderen Großstädten zu bezahlen. Die im größten Berliner Verband organisierten Unternehmen übernähmen zudem sozialpolitische Verantwortung, idem sie bei der Neuvermietung im Durchschnitt nur 5,84 Euro je Quadratmeter verlangen (plus 3,5 Prozent gegenüber Vorjahr). Das sei ein Viertel weniger, als Vermieter sonst am Wohnungsmarkt fordern. Die durchschnittliche Miete aller bestehenden Verträge von BBU-Mitgliedern betrage sogar nur 5,16 Euro Nettokalt (plus 2,4 Prozent).

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