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Wirtschaft: Worüber Clement und Trittin streiten

Im vergangenen Jahr gaben die Deutschen 2,3 Milliarden Euro für Strom aus Windkraft aus. Zwei Drittel davon hätten sie sparen können, wenn sie die Wahl gehabt und sich für herkömmlichen Strom entschieden hätten.

Im vergangenen Jahr

gaben die Deutschen 2,3 Milliarden Euro für Strom aus Windkraft aus. Zwei Drittel davon hätten sie sparen können, wenn sie die Wahl gehabt und sich für herkömmlichen Strom entschieden hätten. Denn Windstrom wird mit neun Cent je Kilowattstunde (kWh) vergütet, der Marktpreis dagegen lag 2004 bei drei Cent. Ein durchschnittlicher Haushalt kam dadurch auf Mehrkosten von 12,25 Euro im Jahr .

Diese Zahl ist zwischen Windkraftgegnern und befürwortern weitgehend unstrittig.

Schwieriger wird es, wenn es um die Subventionen der Zukunft geht. So erwartet Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), dass die Kosten für Windstrom bis 2015 auf 5,4 Milliarden Euro steigen. Für einen Vier-Personen-Haushalt bedeutete dies Mehrausgaben von jährlich bis zu 19 Euro. Das konnte Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) natürlich nicht so stehen lassen: Clement operiere mit falschen Zahlen, ließ er verlauten. In den 5,4 Milliarden Euro sei schon der Marktpreis enthalten, die Mehrkosten lägen also darunter.

Diese Auffassung teilt auch der Bundesverband Windenergie (BWE). Demnach steigt zwar der Anteil der Windenergie von 5,5 Prozent am Gesamtstromverbrauch bis 2015 auf 15 Prozent. Da aber die gesetzlich geregelte Vergütung um zwei Prozent pro Jahr sinkt, werde die zusätzliche Belastung höchstens bei 4,50 Euro im Jahr liegen. Allerdings: Der BWE geht bei seiner Rechnung davon aus, dass der Marktpreis von drei auf fünf bis sechs Cent je kWh steigt . Ob sich diese Annahme bewahrheitet, weiß heute noch niemand. awm

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