zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Zehntausende Lehrstellen fehlen noch

Unternehmen sagen weitere Plätze zu

Bonn – Arbeitsmarktforscher gehen davon aus, dass bis zum Jahresende die Lehrstellenlücke nahezu geschlossen wird. „Die Lücke könnte auf rund 10 000 fehlende Plätze schrumpfen“, sagte ein Sprecher des Bundesinstituts für Berufsbildung (IBB) am Freitag dem Tagesspiegel. Die Gewerkschaften hingegen rechnen damit, dass „am Ende des Jahres 40000 Ausbildungsangebote fehlen“, wie IGMetall-Ausbildungsexperte Klaus Heimann dem Tagesspiegel sagte.

Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag bekannt gab, sind derzeit in Deutschland 246000 junge Menschen ohne Lehrstelle, gleichzeitig gibt es aber nur 76500 freie, gemeldete Plätze. Die Bundesagentur schätzt, dass die rechnerische Lehrstellenlücke zu Beginn des Ausbildungsjahres im September größer sein wird als im Vorjahr. Damals fehlten 31 000 Ausbildungsplätze. Die Wirtschaft legte dann nach und schuf bis zum Jahresende rund 20000 weitere Lehrstellen.

„Die Wirtschaft hat ihr Versprechen gebrochen, allen Jugendlichen eine Ausbildung anzubieten“, sagte DGBVorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am Donnerstag. Der Ausbildungspakt sei gescheitert, hieß es bei der IG Metall.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hingegen ist zuversichtlich, dass die Wirtschaft die Pakt-Zielvorgaben einhält. „Die Wirtschaft wird die Lücke zum Jahresende um rund 20000 neu geschaffene Ausbildungsangebote schrumpfen können.“, sagte Günter Lambertz, DIHK-Ausbildungsexperte, dieser Zeitung. Auch warnte er vor einer geringen Aussagekraft der BA-Statistik. Erst ab September gäbe es zuverlässigere Zahlen. pvs

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false