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Wirtschaft: Zeuge der US-Regierung sagt gegen Microsoft aus Softwarekonzern als "räuberisch" bezeichnet

WASHINGTON (AP).Der US-amerikanische Softwarekonzern Microsoft ist nach Ansicht von Franklin Fisher ein "räuberischer" Monopolist, der versucht hat, einen Konkurrenten durch die Koppelung des Betriebssystems Windows mit seinem eigenen Internetprogramm zu vernichten.

WASHINGTON (AP).Der US-amerikanische Softwarekonzern Microsoft ist nach Ansicht von Franklin Fisher ein "räuberischer" Monopolist, der versucht hat, einen Konkurrenten durch die Koppelung des Betriebssystems Windows mit seinem eigenen Internetprogramm zu vernichten.Der Wirtschaftswissenschaftler vom Massachusetts Institut of Technology (MIT) war am späten Montagabend der vorerst letzte Zeuge der Regierung in dem Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft.Die Firma von Bill Gates beginnt ihre Verteidigung in der kommenden Woche mit einem anderen Wirtschaftswissenschaftler ebenfalls vom MIT, Richard Schmalansee.

Den Prozeß gegen Microsoft führen insgesamt 19 US-Staaten und das US-Justizministerium.Sie werfen dem Softwarekonzern vor, mit seiner marktbeherrschenden Stellung bei Betriebssystemen Konkurrenten bei Internet-Zugangsprogrammen vom Wettbewerb auszuschließen und so sein Programm, den Internet Explorer, durchzusetzen.

Microsoft wies die schriftlich abgegebene Aussage Fishers als "gespickt mit Fehlern" zurück.Verwendet worden seien Informationen aus dritter Hand, die das Justizministerium zur Verfügung gestellt habe, und aus dem Zusammenhang gerissene E-Mails, hieß es in einer Mitteilung.Microsoft könne keine Monopolpreise verlangen, weil es eine Konkurrenz durch andere Betriebssysteme und durch mögliche neue Konkurrenten gebe, erklärte Microsoft.

Fisher bestätigte in seinen Äußerungen den Vorwurf des Justizministeriums, wonach Microsoft seine marktbeherrschende Stellung bei den Betriebssystemen für Personal Computer ausnutzte, um Internetanbieter davon abzuhalten, das Programm des Konkurrenten Netscape, den Netscape Communicator, zu benutzen.Seine Ansicht hatte er schon vorher schriftlich vorgelegt.Zudem habe Microsoft die Entwicklung von konkurrierenden Technologien bei anderen Firmen wie Intel und Sun zu verhindern versucht.

Zuvor hatte am Montag William Harris, der Chef des Softwareunternehmens Intuit, seine Ansicht wiederholt, daß Microsoft daran gehindert werden müßte, mit seinem faktischen Monopol bei den PC-Betriebssystemen eigene Softwareprodukte zu fördern.Das Betriebssystem eines Computers sei etwas ganz grundsätzliches, das nicht einfach ersetzt werden könne, sagte er.Die Firma Intuit ist auf Finanzsoftware spezialisiert.Dort hat sie zumindest in Teilbereichen mit dem Programm Quicken eine ähnlich monopolartige Stellung wie Microsoft bei den Betriebssystemen.Im Gegensatz zu einem Betriebssystem könne jeder Kunde aber ein Anwendungsprogramm sehr einfach durch ein anderes ersetzen, sagte Harris auf kritische Fragen des Microsoft-Anwaltes John Warden.

Wie viele andere Firmen hat auch Intuit eine komplizierte Beziehung zu Microsoft.Einerseits ist Intuit auf Windows als Betriebssystem angewiesen, andererseits steht es in direkter Konkurrenz zur Microsoft-Finanzsoftware Money.

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