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ZEW-Konjunkturerwartungen: Finanzexperten sehen keine Rezession

Ein sinkender Ölpreis und ein schwächerer Euro lassen Finanzexperten deutlich zuversichtlicher in die Zukunft schauen als gedacht. Wenig glücklich sind sie hingegen mit der aktuellen konjunkturellen Lage.

Die Stimmung deutscher Finanzexperten hat sich im August überraschend deutlich aufgehellt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen seien zum Vormonat um 8,4 Punkte auf minus 55,5 Punkte gestiegen, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Volkswirte hatten eine moderatere Aufhellung auf minus 60,0 Punkte erwartet.

"Die Finanzmarktexperten haben sich von der negativen Zuwachsrate im zweiten Quartal zu Recht nicht sonderlich beeindrucken lassen", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Insgesamt gingen die Experten von einer zwar schwächeren, aber alles in allem robusten Konjunkturentwicklung aus und befürchteten keine Rezession.

Historisches Mittel ist weit enfernt

Trotz des Anstiegs liegen die Konjunkturerwartungen weiter deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 28,3 Punkten. Für die unerwartete Aufhellung habe der jüngste Rückgang des Ölpreises sowie die Abwertung des Euro zum Dollar die Sorgen um die Konjunktur gemildert. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl ist in den vergangenen Wochen von knapp 150 auf knapp 115 Dollar gesunken. Der Euro verbilligte sich zum Dollar ebenfalls deutlich.

Wenig glücklich sind die Finanzanalysten jedoch mit der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland. Der entsprechende Indikator brach im August um 26,2 Punkte ein und fiel in den negativen Bereich. Er steht nun bei minus 9,2 Punkten. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im August um 8,0 Punkte auf minus 55,7 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum sank indes kräftig um 18,9 Punkte auf minus 22,2 Punkte. (sf/dpa)

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