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Wirtschaft: Zu früh aufgeregt (Kommentar)

Die Neuregelung der geringfügigen Beschäftigung am 1. April hat zu erheblichen Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt geführt.

Die Neuregelung der geringfügigen Beschäftigung am 1. April hat zu erheblichen Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt geführt. Das ist das erste Ergebnis einer Studie, die die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt in Auftrag gegeben hatten. Die vorliegenden Daten bestätigen aber weder auf ganzer Linie die Hoffnungen, die die rot-grüne Bundesregierung an die Reform geknüpft hatte, noch die schlimmsten Erwartungen der Union. Man kann aus der Erhebung aber durchaus herauslesen, dass es diese Reform gewesen sein kann, die die SPD entscheidende Stimmen bei den letzten Wahlen gekostet hat. Die 1,4 Millionen Beschäftigten nämlich, die ihre Minijobs neben der eigentlichen Beschäftigung aufgaben, weil diese durch die zum 1. April eingeführte Versicherungspflicht nicht mehr interessant waren, werden vermutlich die Sozialdemokraten dafür verantwortlich gemacht haben. Aber es gab auch deutlich positive Wirkungen: 13 Prozent der Unternehmen haben Minijobs in feste Anstellungen verwandelt, 14 weitere Prozent haben reguläre Beschäftigte eingestellt. Vor allem die Sozialversicherungen werden jubeln: Bei ihnen wurden 2,5 Millionen zusätzliche Jobs gemeldet. Wer ein abschließendes Urteil über die Reform sprechen will, wird also bis zum Jahreswechsel warten müssen, wenn das endgültige Ergebnis der Studie vorliegt. Eines aber steht jetzt schon fest: Die Klagen über den bürokratischen Aufwand sind unüberhörbar.

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