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Wirtschaft: Zu wenige Mäzene

Max-Delbrück-Centrum klagt über Mangel an privatem Geld für die Forschung.

Berlin – Der Leiter des Max-Delbrück- Centrums für Molekulare Medizin, (MDC) Walter Rosenthal, hat ein stärkeres Engagement wohlhabender Privatpersonen in der Forschungsfinanzierung gefordert. „In Deutschland haben wir keine gute Kultur für Mäzene“, sagte der Wissenschaftler auf einer Veranstaltung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG am Donnerstag in Berlin. Engagements wie das von Johanna Quandt seien noch zu selten hierzulande. Die Unternehmerwitwe hatte dem in dieser Woche eingeweihten Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) 40 Millionen Euro aus ihrem Vermögen zur Verfügung gestellt. Das Institut vereint die medizinische Forschung der Charité mit der Grundlagenforschung des MDC. Auch Volker Penter von der KPMG forderte einen „Kulturwandel“. In der Finanzierung von Forschung durch private Gelder hinke Deutschland etwa den USA hinterher. Die Wirtschaft trage hierzulande den größten Anteil, gefolgt vom Staat, der allein 2013 rund 1,6 Milliarden Euro an Fördergeldern in den Bereichen Gesundheitsforschung, Medizintechnik und Biotechnologie ausreiche. „Privatpersonen investieren selten und tendenziell über die Börse“, sagte Penter.

Rosenthal übte Kritik am Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Wirtschaft. „Der Übergang von Forschung in Anwendung muss besser gestaltet werden.“ In dem Zusammenhang lobte er die Fusion der Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner mit der Technologiestiftung als „sinnvoll“. Marketing und Technologietransfer gehörten „in eine Hand“, um Reibungsverluste zu vermindern. jmi

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