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Zugausfälle: Bahn will Schadenersatz von ICE-Hersteller

Die Deutsche Bahn verlangt Entschädigung für die Zugausfälle, die durch die Überprüfung von Radachsen entstanden. Anlass war ein Achsbruch in Köln

Die Deutsche Bahn will die Hersteller von ICE-Zügen wegen der Zugausfälle nach einem Achsbruch notfalls auf Schadenersatz für entgangene Ticketerlöse verklagen. Aufsichtsratsmitglied Georg Brunnhuber sagte der Süddeutschen Zeitung, die Hersteller müssten in vollem Umfang haften. Sollte keine gütliche Einigung möglich sein, werde die Bahn Schadenersatzklagen einreichen. "Da hat der Vorstand die volle Unterstützung des Aufsichtsrats", sagte der CDU-Politiker. Die ICE-Schnellzüge werden von Siemens, Bombardier und Alstom gebaut.

Am 9. Juli 2008 war im Kölner Hauptbahnhof ein ICE-3 nach einem Achsbruch entgleist. Daraufhin hatte das Eisenbahn-Bundesamt die Wartungsintervalle von 300.000 auf 30.000 Kilometer verringert, wodurch es zu Engpässen bei den ICE-Zügen kam. Schon der damalige Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte angekündigt, bei der Industrie Schadenersatz zu fordern und erklärte, er gehe von einem dreistelligen Millionenbetrag aus. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, die Bahn beziffere den bisherigen Schaden auf 250 Millionen Euro.

Gestern hatte die Staatsanwaltschaft Köln ihre Ermittlungen wegen des Achsbruchs eingestellt und erklärt, der Unfall sei auf Fehler bei der Herstellung der Achse zurückzuführen. Ein Gutachten hat demnach ergeben, dass bereits bei der Herstellung der Achse Fremdkörper ins Material gelangt waren. Dies führte zur Bildung eines Risses, so dass die Radsatzwelle schließlich brach. Für die Verantwortlichen bei der Bahn seien diese Mängel nicht erkennbar gewesen.

Quelle: ZEIT ONLINE, bm, dpa, Reuters

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