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Zugverkehr: Bahn will für mehr Sicherheit sorgen

Mehr Sicherheitspersonal, verbesserte Überwachungskameras und Sicherheitstraining für Zugbegleiter: Die Bahn startet eine neue Sicherheitsoffensive - auch Berlin soll davon profitieren.

Zum Schutz vor Gewalt und Vandalismus stockt die Deutsche Bahn ihr Sicherheitspersonal in Zügen und Stationen auf. Wie der bundeseigene Konzern mitteilte, sollen in Ballungsräumen schrittweise 150 zusätzliche Kräfte eingesetzt werden. Diese Schwerpunktregionen seien Berlin, München, der Großraum Leipzig, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und das Rhein-Main-Gebiet.

Damit steigt die Zahl der Sicherheitsmitarbeiter auf rund 3500. Zudem sollen 3000 Nahverkehrsbeschäftigte in Deeskalationsstrategien geschult werden. Gewerkschafter begrüßten die Maßnahmen. Im Bahnverkehr gibt es pro Tag etwa 30 "Rohheitsdelikte" wie Körperverletzungen oder Pöbeleien.

Die will zudem rund 11.000 Service-Mitarbeiter, Kundenbetreuer und Zugbegleiter in Sicherheitstrainings schulen. "Allein 2010 werden über 3000 Mitarbeiter an diesen Maßnahmen teilnehmen", sagte das für Sicherheitsfragen zuständige Vorstandsmitglied Gerd Becht. Diese Trainings würden "überwiegend in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei durchgeführt und weiterentwickelt".

Darüber hinaus sollen die 6500 Überwachungskameras in Zügen und Bahnhöfen verbessert werden, um detailliertere Aufnahmen zu liefern. Das neue Konzept sieht vor, dass eine neue Software zum Einsatz kommt, mit deren Hilfe auf Kameraaufzeichnungen verdächtige Gegenstände und auffällige Personenbewegungen leichter zu erkennen sind.

Jeden Tag gibt es bei der rund 30 Fälle von Körperverletzung, im Jahr mehr als 10.000. Die DB-Zentrale registriert pro Jahr rund 87.000 Straftaten – von der Sachbeschädigung bis zum Fahren ohne Ticket.

Der Fahrgastverband Pro begrüßte die angekündigte Sicherheitsoffensive. "Das ist eine ganz wichtige Sache, die sowohl das Personal als auch die Reisenden angeht", sagte der Bundesvorsitzende, Klaus-Peter Naumann, der Mitteldeutschen Zeitung. Es sei oberstes Ziel, dass Reisende sich sicher fühlen. Durch ein Mehr an Ordnungskräften und eine Verbesserung der Überwachung könne dies erreicht werden. Zwar würden durch eine stärkere Überwachung Straftaten nicht verhindert. "Sie kann aber dazu beitragen, solche Taten aufzuklären."

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP

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