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Wirtschaft: Zukunft von T-Mobile USA offen

Telekom erwägt laut Presseberichten Verkauf – kein Kommentar des Konzerns

Berlin Die Deutsche Telekom denkt über den Verkauf ihrer Mobilfunktochter in den USA nach. Das berichtet das „Wall Street Journal Europe“. Demnach überlege die Telekom, T-Mobile USA zu einem Preis von rund 30 Milliarden Dollar oder 25 Milliarden Euro zu verkaufen. Der Grund: Um mit den Konkurrenten auf dem US-Markt mithalten zu können, vor allem um das Netz für schnelle Datendienste (UMTS) aufzurüsten, seien bei T-Mobile USA weitere Investitionen in Milliardenhöhe notwending. Bis Ende des Jahres solle eine Entscheidung fallen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Das Unternehmen wollte am Montag keine Stellung nehmen. „Das kommentieren wir nicht“, sagte ein Sprecher des Konzerns.

Es werde jedoch schwierig sein, einen Käufer für T-Mobile zu finden, berichtet die Zeitung weiter. Ein Sprecher von Vodafone habe bereits gesagt, das Unternehmen habe kein Interesse an dem Erwerb.

Die Telekom hatte das US-Mobilfunkunternehmen, das damals Voicestream hieß, im Jahr 2001 für mehr als 30 Milliarden Euro erworben und war für das teure Investment immer wieder kritisiert worden. Dennoch zählt T-Mobile USA inzwischen zu den Wachstumsträgern des Konzerns. Jedoch ist es nach einigen neuen Zusammenschlüssen auf dem US-Markt mit großem Abstand nur noch die Nummer vier. Jedes Jahr investiert die Telekom mehr als zwei Milliarden Dollar in den USA, in diesem Jahr hatte sie noch einmal zusätzlich mehrere Milliarden Dollar in den Erwerb von Lizenzen in Kalifornien und Nevada gesteckt.

In Gesprächen mit Investoren habe Telekom-Finanzchef Karl-Gerhard Eick „zumindest die Möglichkeit eines Verkaufs nicht ausgeschlossen“, sagte Analyst Frank Rothauge vom Bankhaus Sal. Oppenheim dem Tagesspiegel. Telekom- Chef Kai-Uwe Ricke habe sich in dieser Weise jedoch nicht geäußert. Rothauge hält es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass die Telekom ihre Tochter tatsächlich verkauft. Nach seinen Berechnungen hat T-Mobile USA einen Wert von rund 25 Milliarden Dollar. „Ich weiß nicht, wer von den möglichen Erwerbern das bezahlen sollte“, sagte Rothauge. Zumal auch die anderen US-Mobilfunkanbieter vor den gleichen Problemen stünden, ihre Netze für UMTS aufzurüsten. vis

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