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Wirtschaft: Zulieferer hat Interesse an Chrysler

Kanadische Magna prüft „mögliche Alternativen“

Aurora/New York - Der Autozulieferer Magna hat offiziell sein Interesse an einer Übernahme von Chrysler bestätigt. Gegenwärtig würden „mögliche Alternativen für die Zukunft von Chrysler“ geprüft, teilte das Unternehmen am Freitag im kanadischen Aurora mit. Magna bemühe sich, Klarheit über die Zukunft des angeschlagenen US-Autobauers zu bekommen und über die Rolle, die Magna dabei spielen könne. Es sei aber keineswegs sicher, dass es zu einem Abschluss komme. Der Zulieferer betonte, dass Daimler-Chrysler einer seiner größten Kunden sei. Magna macht rund 25 Prozent seines Jahresumsatzes mit dem Autokonzern.

Magna und sein potenzieller Partner, die kanadische Investmentfirma Onex, wollen nach Informationen des „Wall Street Journal“ jeweils gleich große Minderheitsbeteiligungen an Chrysler übernehmen, während Daimler eine kleine Beteiligung behalten würde.

Um Interessenkonflikte als Zulieferer und Autohersteller zu vermeiden, würde Magna für Chrysler eine separate Gesellschaft bilden und für Design und Fertigung zuständig sein. Ingenieurdienstleistungen würden ausgelagert. Die Firmen nahmen dazu keine Stellung.

Daimler-Chrysler-Vorstandsmitglied Rüdiger Grube trifft sich Medienberichten zufolge in dieser Woche in New York mit Kaufinteressenten. Dazu zählen der Online-Ausgabe der „Detroit News“ vom Freitag zufolge neben Magna das Investmentfirmen-Team Blackstone Group und Centerbridge Partners und die Investmentfirma Cerberus Capital Management. Der US-Investor Kirk Kerkorian, der über seine Investmentfirma Tracinda 4,5 Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro) in bar für Chrysler geboten hatte, sei nicht zu den Verhandlungen eingeladen worden, hieß es.

Die Investmentfirmen hätten sich in den vergangenen Wochen auch an die größten amerikanischen Autohändler wie Lithia Motors, Auto-Nation und Group 1 Auto gewandt, um Informationen über den Autohersteller und den Markt zu erhalten. Es seien auch kleinere Händler befragt worden. Chrysler habe insgesamt 3750 Autohändler.

Die Aktie von Daimler-Chrysler verlor am Freitag gegen den Markttrend 0,8 Prozent auf 60,80 Euro, nachdem sie am Vortag noch zu den Tagesgewinnern gehört hatte. dpa

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