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Wirtschaft: Zulieferer in Not

Fast alle machen Verlust / Mehr Pleiten befürchtet

München - Die leichte Erholung der Wirtschaft geht einer Studie zufolge an den Autozulieferern vorbei. Wie die Unternehmensberatung Roland Berger am Donnerstag in München berichtete, sanken die Durchschnittsrenditen der Zulieferbetriebe weltweit von 5,7 Prozent im Jahr 2007 auf etwa minus 1,5 Prozent 2009. „Viele Zulieferer kämpfen nach wie vor ums Überleben – für Übernahmen oder Zusammenschlüsse fehlt es an Geld und Management-Ressourcen“, schreiben die Autoren der Studie.

Weltweit habe es in den vergangenen zwei Jahren bereits 340 Insolvenzen in diesem Segment gegeben, 75 davon in Deutschland. Ein Großteil der Unternehmen hatte einen Jahresumsatz von weniger als 100 Millionen Euro und war in den Bereichen Metallteile, Kunststoffteile, Gussteile und Akustik/Isolation tätig. Für das laufende Jahr rechnet Berger nicht mit einer spürbaren Erholung, die Aussichten seien gemischt. Weltweit sei mit weiteren rund 100 Insolvenzen zu rechnen. Obwohl immer mehr Betriebe aufgeben müssten, hätten sich bisher nur wenige zusammengeschlossen oder andere Zulieferer übernommen. Die Zahl der Transaktionen im Zuliefererbereich sei seit 2007 kontinuierlich gesunken. Dahinter stehe etwa die Unsicherheit über die Entwicklung der Fahrzeugmärkte. Zudem gebe es zu wenig Geld in den Firmen, um Übernahmen zu finanzieren.

Die Studie kommt darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass der Umsatz im vergangenen Jahr bei den Zulieferern weltweit im Schnitt um etwa 25 Prozent eingebrochen ist. Daran werde sich so schnell auch nichts ändern. „Ohne die erforderliche Konsolidierung wird sich die Renditesituation in vielen Produktsegmenten nicht erholen.“ Die durchschnittliche Rendite werde in den nächsten drei bis vier Jahren kaum über drei bis vier Prozent hinauskommen. dpa

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