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Wirtschaft: Zwei-Milliarden-Investition für neue Chipfabrik bringt Dresden 1100 Arbeitsplätze - Schröder hält an Green-Card fest

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat am Dienstag den Grundstein für ein neues Infineon-Chipwerk in Dresden gelegt. In der Anlage sollen Computerchips auf der Basis von 300 Millimeter großen Siliziumscheiben gefertigt werden, so genannten Wafern.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat am Dienstag den Grundstein für ein neues Infineon-Chipwerk in Dresden gelegt. In der Anlage sollen Computerchips auf der Basis von 300 Millimeter großen Siliziumscheiben gefertigt werden, so genannten Wafern. Gegenüber den bisher genutzten 200-Millimeter-Wafern wird dadurch eine 30- bis 40-prozentige Senkung der Chipkosten erhofft. Die Technologie wurde in einem Joint Venture von Infineon und Motorola in Dresden entwickelt. Infineon investiert rund zwei Milliarden Mark in das Werk, das direkt neben der bereits bestehenden Fabrik errichtet wird. Es werden etwa 1100 Stellen geschaffen.

Schröder hob in seiner Rede hervor, dass beim Aufbau Ost inzwischen eine Trendwende erreicht sei. In vielen Regionen habe der Aufbauprozess deutlich an Fahrt gewonnen, die Trendwende sei geschafft.

Mit Blick auf die Chip-Produktion bei Infineon verwies Schröder auf die große Bedeutung, die der Mikroelektronik und Informationstechnologie heute zukomme. Die Branche sei eine der "internationalsten" überhaupt. Dem habe sich Sachsen mit der Ansiedlung innovativer Firmen gestellt. Die Region um Dresden gelte bereits als "Silicon Valley Deutschlands". Nun müssten die Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung verbessert werden. Internationalität verlange auch internationale Fachleute, fügte er hinzu. Wer im Weltmaßstab bestehen wolle, benötige den Austausch und den Wettbewerb mit Spezialisten aus aller Welt. Die Bundesregierung werde weiter an dem Plan festhalten, Computerspezialisten per Green Card ins Land zu holen.

Der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Heinrich von Pierer, beglückwünschte Schröder zur Green-Card-Initiative. Internationale Fachkräfte könnten das Wachstum und die Entwicklung Deutschlands erheblich mitgestalten. Daneben sei aber auch die Ausbildung eigener Fachkräfte von großer Bedeutung. Siemens gebe dafür allein in Deutschland rund 700 Millionen Mark im Jahr aus. Von Pierer sagte weiter, Dresden sei ein wichtiger Technologiestandort in Europa geworden. Die Siemens-Tochter Infineon habe mit dem neuen 300-mm-Waver weltweit die technologische Führerschaft in der Halbleiterbranche übernommen.

Die hohen Investitionen zahlten sich aus, betonte auch Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU). Das neue Infineon-Werk sei ein wichtiger Baustein für die moderne Technologie Sachsens. Wenn die Entwicklung weiter so gut voran gehe, werde sich der Freistaat als Technologie-Standort in Europa behaupten.

Die Aktie der Siemens-Halbleitertochter war am 13. März mit einem phänomenalen Kurssprung in den Handel gestartet. Der erste börsennotierte Kurs lag mit 70,20 Euro doppelt so hoch wie der Ausgabepreis von 35 Euro. Inzwischen strebt der Titel wieder der 70-Euro-Marke zu.

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