zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Zwickel rückt von der

BERLIN / HAMBURG / SCHWERIN (alf/ADN).IG Metall-Chef Klaus Zwickel rückt von der Forderung nach einer generellen Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden ab.

BERLIN / HAMBURG / SCHWERIN (alf/ADN).IG Metall-Chef Klaus Zwickel rückt von der Forderung nach einer generellen Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden ab.Zwickel sagte in einem Streitgespräch mit seinem Vize Walter Riester: "Für mich ist die 32-Stunden-Woche keine Glaubensfrage".Er wisse sehr wohl, "daß das Thema Arbeitszeitverkürzung momentan unpopulär ist", sagte Zwickel gegenüber der Gewerkschaftszeitschrift "Metall".Er könne sich zwar vorstellen, daß die 32-Stunden-Woche "ein wesentlicher Tarifbaustein wird, aber daß es noch andere Bausteine geben muß, um auf die verschiedenen tarifpolitischen Interessen und betrieblichen Wirklichkeiten eingehen zu können".IG Metall-Vize Riester sagte in dem Gespräch, "die Formel 32 nimmt die Wirklichkeit in der Arbeitswelt nur begrenzt auf".Riester, designierter Arbeitsminister in einer Regierung Schröder, betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Flexibilisierung.Der Schichtarbeiter beispielsweise wolle einen möglichst kurzen Arbeitstag, der Systemanalytiker, der in Projekten arbeite, sei dagegen an einer kürzeren Jahresarbeitszeit interessiert.Zu seinen vorrangigen Zielen als Arbeitsminister sagte Riester, "jeder Jugendliche soll spätestens sechs Monate, nachdem er die Schule verlassen hat, einen Ausbildungsplatz, eine Arbeitsplatz oder zumindest einen Praktikumsplatz bekommen".Ferne müsse sichergestellt werden, "daß die Alterssicherungssysteme nicht in die Armut führen", und schließlich solle der Kündigungsschutz für die rund acht Millionen Beschäftigten in Kleinbetrieben wiederhergestellt werden.

Unterdessen teilte die IG Metall im Bezirk Küste mit, sie wolle die Arbeitslosigkeit durch mehr Teilzeit bekämpfen.Bezirksleiter Frank Teichmüller schlug dem Arbeitgeberverband Nordmetall vor, gemeinsam einen Verein zur Förderung von Teilzeitarbeit zu gründen.Während der Sozialminister von Mecklenburg-Vorpommern, Hinrich Kuessner (SPD), den Vorstoß begrüßte, reagierte Nordmetall zurückhaltend.Teichmüller sagte, der Verein solle nach dem Vorbild des Niedersachsens an Arbeitnehmer, die kürzer arbeiten wollen, Prämien auszahlen, die den Lohnverlust zum großen Teil ausgleichen sollen.In Niedersachsen können Betriebe, Abteilungen oder eine Gruppe freiwillig die Arbeitszeit verkürzen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.Zu diesem Zweck hatten die IG Metall und der Verband der Metallindustriellen Niedersachsen einen Verein gegründet, der vom VMN mit zehn Mill.DM ausgestattet wird.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false