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Wissen: 10. Eine Schriftstellerin aus Berlin

In den letzten Monaten vor ihrer Deportation nach Auschwitz hat sie immer öfter „eine Mauer des Schweigens um sich errichtet“. Das schrieb die Dichterin 1943 an ihre Schwester Hilde in Zürich.

In den letzten Monaten vor ihrer Deportation nach Auschwitz hat sie immer öfter „eine Mauer des Schweigens um sich errichtet“. Das schrieb die Dichterin 1943 an ihre Schwester Hilde in Zürich. Die Lyrikerin blieb in Berlin und fragte kurz vor ihrem Tod: „Soll ich bedauern, dass es nur noch Erinnerungen für mich gibt?“ Die Schriftstellerin, die neben ihren Gedichten auch einen Roman aus den Jahren 1930/31 hinterlassen hat, wurde 1894 in Berlin geboren.

Jahrelang arbeitete sie als Erzieherin. Später führte sie wegen einer schweren Erkrankung ihrer Mutter den elterlichen Haushalt. Ihr Vater, ein Rechtsanwalt, wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und starb dort im Februar 1943. Sie selbst wurde am 27. Februar 1943 verhaftet und am 2. März 1943 nach Auschwitz transportiert. Dort verliert sich ihre Spur. In vielen ihrer Texte spielt „Schuld“ eine große Rolle. In ihrem Roman über eine Mutter, deren fünfjährige Tochter das Opfer eines Sexualdelikts geworden ist, ist sie das beherrschende Motiv. Sie kann das Verbrechen nicht ertragen, tötet ihr Kind und geht am Ende schließlich selbst in die Spree.

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