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Die große Nase war für Neandertaler wichtig, um kalte Atemluft zu erwärmen. Aber auch Homo sapiens Organ war groß genug, um trockene Luft feucht zu halten.

© Federico Gambarini/dpa

Anthropologie: Große Nase half Neandertalern

Große Nasen haben den Vorteil, dass sie die Atemluft erwärmen, bevor sie die Lungen erreichen. Das war wichtig für den Neandertaler, zeigen Forscher.

Neandertaler hatten besonders große hervorspringende Nasen – offenbar um beim Einatmen kalte, trockene Luft erwärmen und befeuchten zu können. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch im britischen Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlichten Studie. Ein internationales Forscherteam nutzte dabei 3-D-Modelle von Schädeln – solche von Neandertalern, modernen Menschen und vom Homo heidelbergensis. Dabei zeigte sich, dass Neandertaler und moderner Mensch Luft besser verarbeiten konnten als der vor ihnen verbreitete Homo heidelbergensis.

Große Nasen sind hilfreich bei Kälte und Trockenheit

Offenbar konnten sie sich so besser an kaltes sowie trockenes Klima anpassen, was die Forscher mit Hilfe der von ihnen eingesetzten Methode der Flüssigkeitsdynamik nachwiesen. Die Masse der eingeatmeten Luft war demnach beim Neandertaler beträchtlich höher als bei Homo sapiens und Homo heidelbergensis. Dies hängt möglicherweise mit dem höheren Energieverbrauch auf Grund ihres stämmigen Körperbaus und ihres Jagdverhaltens zusammen. Es wird angenommen, dass Neandertaler zum Überleben im europäischen Winter 4480 Kalorien am Tag benötigten. Für einen modernen Menschen wird ein Verbrauch von täglich 2500 Kalorien angeraten. Eine hohe Kalorienaufnahme erfordert mehr Sauerstoff zur Verbrennung von Zucker, Fetten und Proteinen in unseren Zellen zur Energiegewinnung. (AFP)

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