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Im Bleisarg bestattet. Der Sarkophag Königin Edithas (910 – 946). Foto: dpa

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Archäologie: Königin Editha liegt im Magdeburger Dom

Nach umfangreichen Untersuchungen sind sich die Wissenschaftler einig: Im Magdeburger Dom sind wirklich die sterblichen Überreste von Königin Editha (910–946), der Gemahlin von Otto dem Großen, gefunden worden.

„Es ist nachgewiesen, dass es sich um Königin Editha handelt“, sagte Sachsen-Anhalts Landesarchäologe Harald Meller am Mittwoch in Magdeburg. Untersucht wurden erhaltene Zähne, Knochen und Textilien. Hinweise deuteten auf einen Aufenthalt der Frau in Südengland hin, Editha war dort geboren worden. Ihre Überreste waren Ende 2008 bei Ausgrabungen im Dom gefunden worden. Die Inschrift nannte Editha als Bestattete und datierte die letzte Umbettung auf das Jahr 1510.

Bei der Öffnung des Bleisarkophags im Labor stießen die Forscher auf ein Gemisch aus Stoffen und Knochen. An der Analyse waren Wissenschaftler aus Deutschland und England beteiligt. Das Ergebnis sei ein „Indizienbeweis“.

Geschlecht, Ernährung und geografische Herkunft der Toten wurden an der Universität Mainz ermittelt. Teamleiter Kurt Alt sagte, es seien nur 42 Knochen von sonst über 200 gefunden worden, der Schädel fehle fast komplett. Nur der Oberkiefer mit allen Zähnen sei erhalten. Die Forscher vermuten, dass Teile des Skeletts als Reliquien abhandenkamen.

Es handele sich um eine Frau, die im Alter zwischen 30 und 40 Jahren gestorben sei; Editha war mit 36 Jahren gestorben, sagte Alt. Sie sei etwa 1,57 Meter groß gewesen und habe qualitätvolle Nahrung, möglicherweise mit viel Fisch, zu sich genommen. Das und Weiteres lasse sich aus verschiedenen Analysen der Zähne und Knochen ablesen.

Mit unterschiedlichen Methoden kamen die Mainzer Forscher und ihre Kollegen der Universität Bristol zu der Erkenntnis, dass die Frau im südenglischen Wessex in der Gegend von Winchester aufgewachsen ist. dpa

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