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Arktisstation: Polarforscher in Antarktis verunglückt

Hubschrauberabsturz fordert Tote und Verletzte

Die Ursache des Hubschrauberunglücks im Umfeld der deutschen Antarktisstation „Neumayer II“ ist noch nicht geklärt. Bei dem Absturz waren am Sonntag der 37-jährige deutsche Pilot und ein 45-jähriger niederländischer Wissenschaftler ums Leben gekommen. Eine 25-jährige Forscherin aus Frankreich, ein 27-jähriger Wissenschaftler aus den Niederlanden sowie ein 24-jähriger deutscher Techniker trugen schwere Verletzungen davon, sind aber außer Lebensgefahr.

Die Station wird vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung in Kiel betrieben. Wie AWI-Sprecherin Margarete Pauls auf Anfrage mitteilte, ist mittlerweile das Luftfahrtbundesamt in Braunschweig eingeschaltet worden. Experten werteten Fotos aus und überprüften technische Details. Die Genehmigung, die Unfallstelle zu räumen, sei bereits erteilt.

Der Hubschrauber war bei gutem Wetter von Bord des deutschen Forschungsschiffs „Polarstern“ gestartet, um die Wissenschaftler zur rund 20 Kilometer entfernte Antarktisstation zu bringen. Neumayer II wird derzeit im ewigen Eis aufgebaut. Die drei Schwerverletzten wurden zur „Polarstern“ zurückgebracht, wo sie im Bordlazarett ärztlich versorgt werden. Sobald es das Wetter zulässt, sollen sie nach Südafrika ausgeflogen werden. „Das wird aber nicht vor Mittwoch möglich sein“, sagt Pauls.

Die Polarstern, die sich auf ihrer 24. Antarktisexpedition befindet, hatte am 10. Februar Kapstadt verlassen und für einen kurzen Aufenthalt an der Schelfeiskante festgemacht, um die Forschungsstation zu versorgen. Das Unglück ereignete sich während des zweiten Fluges am Sonntag, sagt Pauls. Die Sichtweite betrug bei Temperaturen um minus 17 Grad Celsius rund zehn bis 20 Kilometer. Einer der Verletzten konnte per Funk einen Notruf senden. Rettungsmannschaften trafen wenige Minuten später mit dem zweiten Bordhubschrauber an der Unglücksstelle ein. Es handelt sich um den bisher folgenreichsten Zwischenfall mit einem der beiden Bordhubschrauber. Sobald die Verletzten ausgeflogen sind, wird die Polarstern ihre Fahrt fortsetzen. Die Expedition soll am 16. April im chilenischen Punta Arenas enden. Die Station Neumayer II wird derzeit weiter winterfest gemacht.

Paul Janositz

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