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Artenvielfalt: Invasion der Fledermäuse

Berliner Forschern sind in einem kleinen Regenwaldstück im Osten Ecuadors gleich 100 verschiedene Fledermausarten ins Netz gegangen.

Auch wenn die Artenvielfalt rund um die Tiputini-Forschungsstation ohnehin enorm ist: Mit so vielen Fledermausarten hatten Katja Rex und Christian Voigt vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) auch hier nicht gerechnet. Mit Kollegen von der Universität Boston hatten die Biologen über Monate in Ecuador und Costa Rica Netze gespannt, um die nachtaktiven Fledermäuse einzufangen und zu bestimmen. Die Ergebnisse ihrer Feldforschung haben sie im Fachblatt „Biological Journal of the Linnean Society“ (Band 94, Seite 617) veröffentlicht.

Mehr als ein Neuntel aller auf der Erde lebenden Fledermausarten kommt also in Ecuadors Regenwäldern vor. Sie spielen eine besondere Rolle für das Ökosystem, da sie – genau wie Singvögel bei uns – die Samen von Pflanzen durch ihre Ausscheidungen verteilen. So helfen die fliegenden Säugetiere bei der Wiederaufforstung der tropischen Wälder, wie IZW-Forscher vor einigen Monaten in der Fachzeitschrift „Conservation Biology“ berichteten.

In Europa leben gerade einmal 30 Fledermausarten – 23 davon kommen in Deutschland vor. Der jüngste Neuzugang ist die Nymphenfledermaus Myotis alcathoe. Diese aus Südeuropa bekannte Art wurde vor vier Jahren zum ersten Mal in Baden-Württemberg entdeckt – inzwischen wurde die Nymphenfledermaus auch in Thüringen nachgewiesen. dal

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