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Astronomie: Astronomen erspähen älteste Schwarze Löcher

Die gigantischen Massemonster sitzen versteckt im Herzen der ersten Galaxien .

Sie existierten bereits weniger als eine Milliarde Jahre nach dem Urknall, wie die Wissenschaftler im Fachjournal „Nature“ berichten. Heute ist das Universum rund 13,7 Milliarden Jahre alt.

Wegen der enormen Entfernung ist das Licht der ersten Galaxien Milliarden Jahre zur Erde unterwegs. Das Team um Ezequiel Treister von der Universität Hawaii blickte bei seinen Analysen entsprechend weit in der Zeit zurück.

„Diese Beobachtungen zeigen, dass extrem massereiche Schwarze Löcher schon 700 bis 800 Millionen Jahre nach dem Urknall existiert haben“, erläuterte Treisters Teamkollege Priyamvada Natarajan von der Yale-Universität. „Das legt nahe, dass sie entweder so massereich geboren wurden oder dass sie explosionsartig gewachsen sind. Beide Szenarien sagen uns viel mehr als wir bisher wussten. Das ist sehr aufregend.“ Schwarze Löcher sind Himmelsobjekte mit einer so großen Dichte, dass nicht einmal das Licht aus ihnen entweichen kann. Mit ihrer großen Schwerkraft verschlucken sie immer mehr Materie aus ihrer Umgebung und können auf diese Weise vor allem im Zentrum von Galaxien mit der Zeit zu sogenannten supermassiven Schwarzen Löchern heranwachsen. Die Massemonster verraten sich durch die Materie, die sie verschlucken. Sie heizt sich extrem auf, während sie sich dem Schwarzen Loch nähert, und leuchtet dadurch hell, sogar im Röntgenlicht.

Die alten Schwarzen Löcher waren jedoch nicht leicht zu finden, weil sie von ihren Heimatgalaxien gut abgeschirmt werden. Nur die energiereichste Röntgenstrahlung der hineinstürzenden Materie ließ sich in akribischer Analyse mit dem Weltraumteleskop „Chandra“ der US-Raumfahrtbehörde Nasa nachweisen. (dpa)

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