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Galaxie im Röntgenlicht. NGC 1365 ist 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Diese Aufnahme basiert auf kombinierten Daten der Weltraumteleskope "XMM-Newton" und "Nustar".

© Guido Risaliti

Astronomie: Schwarzes Loch hat den Dreh raus

Röntgenaufnahmen zeigen: Ein gigantisches Schwarzes Loch im Zentrum einer nahen Galaxie rotiert mit beinahe maximaler Drehgeschwindigkeit.

Astronomen haben schon lange darüber gerätselt, ob und wie schnell sich die supermassiven Schwarzen Löcher im Zentrum von Galaxien drehen. Sie sind von ebenfalls rotierenden Gasscheiben umgeben und häufig durch heiße, strahlende Wolken verdeckt. Dank präziser Aufnahmen mit dem neuen Nasa-Weltraumteleskop „Nustar“ haben Forscher nun herausgefunden, dass das Schwarze Loch im Herzen der nahen Galaxie NGC 1365 enorm schnell rotiert. Seine Drehgeschwindigkeit liegt nahe am theoretisch erreichbaren Maximum, das gemäß der Einstein’schen Relativitätstheorie durch die Lichtgeschwindigkeit bestimmt ist. Das berichten Guido Risaliti aus Florenz und Kollegen im Fachblatt „Nature“.

Die Rotation ist für Astronomen wichtig, um die Frage zu klären, wie supermassive Schwarze Löcher auf ihre gigantischen Massen kommen, die bis zu mehrere Milliarden Sonnenmassen betragen können. Eine hohe Drehgeschwindigkeit spricht dafür, dass es wenige, dramatische Fütterungen in einer bevorzugten Drehrichtung sind, die sie auf ihr Gewicht bringen. Viele kleine Mahlzeiten sollten sich im Mittel ausgleichen und nur geringe Rotationen erzeugen. Die Astronomen erhoffen sich von künftigen Messungen deshalb weiteren Aufschluss über die Entwicklung von Galaxien.

Möglich wurden die Erkenntnisse durch das Weltraumteleskop „Nustar“, das 2012 gestartet wurde. Es erlaubt Aufnahmen bei höheren Energien als ältere Röntgenteleskope wie „XMM-Newton“. Für ihre Studie kombinierten die Forscher die Daten beider Teleskope. wsa

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