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Der Fußabdruck eines Kindes ist in einer Grabhöhle in Frankreich zu sehen.

© Ph. Galant/DRAC Nouvelle-Aquitaine/dpa

Ausgedehnte Grabhöhle entdeckt: Fußabdrücke aus ferner Vergangenheit

Im Süden Frankreichs haben Forschende Teile eines großes Höhlensystems erschlossen. Es wurde offensichtlich in der Bronzezeit als Grabstätte genutzt. 

Menschen haben vor Tausenden von Jahren ein großes Höhlensystem im heutigen Frankreich als Grabstätte genutzt. In dem mehr als einen Kilometer langen System nordöstlich von Bordeaux habe man unter anderem Knochen und Schädel von Menschen, Töpferwaren und den Fußabdruck eines Kindes gefunden, teilte Frankreichs Kulturministerium mit. 

Es handele sich um eine der größten Grabhöhlen in Frankreich überhaupt. Sie sei in der Bronzezeit genutzt worden: mutmaßlich zwischen 2200 und 800 vor Beginn unserer Zeitrechnung.

Knochen von Menschen und Tieren liegen in einer Grabhöhle in Frankreich, deren Entdeckung das Pariser Kulturministerium nun bekanntgegeben hat. Es handelt sich um eine Höhle, die in der Bronzezeit genutzt wurde. 
Knochen von Menschen und Tieren liegen in einer Grabhöhle in Frankreich, deren Entdeckung das Pariser Kulturministerium nun bekanntgegeben hat. Es handelt sich um eine Höhle, die in der Bronzezeit genutzt wurde. 

© Ph. Galant/DRAC Nouvelle-Aquitaine/dpa

Die Archäologen hätten bislang nur einen Bruchteil des Höhlensystems rund 20 Meter unter der Erde erforscht, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. In den kommenden Jahren könnten noch Erkenntnisse über mögliche andere Nutzungsformen dazukommen. 

Die unterirdische Struktur wurde bereits im Februar 2021 zufällig bei Straßenbauarbeiten bei La Rochefoucauld-en-Angoumois entdeckt, wie es hieß. Nun teile das Ministerium erstmals Informationen darüber mit der Öffentlichkeit.

Bronzezeit-Funde auch in der Lausitz

Archäologische Funde aus der Bronzezeit sorgen immer wieder für Überraschungen. So wurden bei Grabungen am Dorf Mühlrose nördlich von Schleife (Landkreis Görlitz) 2019 neben einem einzelnen Urnengrab aus der Zeit um 1000 vor Chr. eine Siedlungsstelle entdeckt. 

Auf dem insgesamt zwölf Hektar großen Areal wurden über 400 Einzelbefunde aus verschiedenen Zeiten gesichert. Nach Angaben des Landesamtes für Archäologie (LfA) in Dresden siedelten Menschen am Ende der Bronzezeit um 800 vor Chr. dort und dann in der Römischen Kaiserzeit im Jahr 200. 

Damals seien mindestens sieben Grubenhäuser und wohl auch längere Pfostenbauten angelegt worden. Überreste von 100 Rennöfen, einer speziellen Vorrichtung aus Ton zur Gewinnung von Eisen aus Eisenerz, wiesen auf Eisengewinnung in großem Stil hin. 

Inklusive eines Grubenhauses zeuge das von einem frühen Industriestandort in der Oberlausitz, so die Behörde. (dpa) 

Violetta Heise

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