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Ausländische Studierende: Viele würden gerne ein paar Jahre in Deutschland arbeiten

Die große Mehrheit der Bildungsausländer (81 Prozent) verspricht sich von einem Studium in Deutschland bessere Berufschancen. Das geht aus der Studie „Wissenschaft weltoffen“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und des Hochschulinformationssystems (HIS) hervor.

Die große Mehrheit der Bildungsausländer (81 Prozent) verspricht sich von einem Studium in Deutschland bessere Berufschancen. Das geht aus der Studie „Wissenschaft weltoffen“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und des Hochschulinformationssystems (HIS) hervor. Die Chance, einen international anerkannten Abschluss zu erwerben, spielt für 64 Prozent der ausländischen Studierenden in Deutschland eine Rolle. 54 Prozent führen den guten Ruf der deutschen Hochschulen ins Feld, 47 Prozent möchten die spezifischen Lehr-Lernformen in Deutschland kennenlernen. 37 Prozent lockt die Möglichkeit, ohne Studiengebühren zu studieren. 53 Prozent der ausländischen Studierenden in Deutschland hätten bei freier Wahl lieber in den USA (23 Prozent), Großbritannien (13 Prozent) Frankreich (4 Prozent) oder in anderen Ländern studiert.

Unter den Master-Studierenden und Doktoranden ohne deutsches Abitur sagen zwei Drittel, sie würden nach dem Abschluss gerne in Deutschland bleiben, wie aus der Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration hervorgeht. Befragt wurden über 6000 ausländische Studierende aus Nicht-EU-Ländern an Unis in fünf europäischen Staaten. Allerdings bleiben tatsächlich nur ein Viertel nach dem Abschluss in Deutschland. Das entspricht der Quote in Großbritannien und den Niederlanden, in Frankreich bleibt ein Drittel. Die Masse derjenigen, die gerne in Deutschland bleiben wollen, denkt dabei nur an einen Aufenthalt von wenigen Jahren. Nur rund 12 Prozent der Befragten in Deutschland würden gerne länger als fünf Jahre hier arbeiten. In Frankreich und in Deutschland sagten rund 40 Prozent, sie hätten Diskriminierung gegen Ausländer erfahren. In Großbritannien sagten das rund 27 Prozent.

Um künftig mehr examinierte Bildungsausländer in Deutschland zu halten, hat der Bundestag im April ein Gesetz beschlossen, das den Übergang vom Studium in den Beruf erleichtern soll. Ausländische Studierende sollen 120 volle Tage im Jahr arbeiten dürfen; bisher waren es nur 90. Absolventen aus Nicht-EU-Ländern haben 18 statt bisher zwölf Monate Zeit, nach dem Hochschulabschluss einen Job zu suchen. Früher mussten Hochqualifizierte Ausländer mindestens 66 000 Euro Jahresgehalt vorweisen, um in Deutschland bleiben zu können. Jetzt gilt: Wenn sie mindestens 44 800 Euro im Jahr verdienen – in Berufen mit besonders hohem Fachkräftemangel reichen 35 000 Euro –, erhalten sie die „Blaue Karte“, eine vereinfachte Arbeitserlaubnis. urs

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